Hoffnung auf Gespräche in Minsk
31. Juli 2014Auf Bitten der Vereinten Nationen haben die ukrainischen Streitkräfte einen eintägigen Waffenstillstand im umkämpften Osten des Landes verkündet. Ziel sei es, internationalen Experten den Zugang zur Absturzstelle von Flug MH17 zu ermöglichen, sagte Militärsprecher Olexij Dmytraschkiwski der Nachrichtenagentur AFP. Er sprach von einem "Tag der Ruhe", der auf Bitten von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon ausgerufen werde.
Separatisten wollen an Krisengesprächen teilnehmen
Die prorussischen Separatisten in der Ostukraine haben unterdessen ihre Teilnahme an geplanten Krisengesprächen mit der Regierung in Kiew in der weißrussischen Hauptstadt Minsk bestätigt. "Machen Sie sich darüber keine Sorgen", sagte der Regierungschef der selbst ernannten "Volksrepublik Donezk", Alexander Borodaj. Ob die Aufständischen einen Vertreter nach Minsk entsenden oder per Videokonferenz zugeschaltet werden, ist unklar. Auch der russische Diplomat Michail Surabow bestätigte seine Teilnahme. Zudem werden Vertreter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und der Führung in Kiew erwartet.
Verhandlungen über Zugang zur Absturzstelle
Ein genauer Termin ist noch nicht bekannt. Aus Surabows Umfeld heißt es, die Gespräche könnten noch an diesem Donnerstag stattfinden. Hingegen sagte ein namentlich nicht genannter Mitarbeiter der Ukraine-Kontaktgruppe der Agentur Interfax, es werde wohl erst am Freitag zu dem Treffen kommen. Im Juni waren mehrere ähnliche Treffen ergebnislos verlaufen. Die Konfliktparteien wollen in Minsk unter anderem über den Zugang für Experten zum Absturzort des malaysischen Passagierflugzeugs sprechen.
Der autoritäre weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko hatte Minsk als Verhandlungsort angeboten. Der enge Verbündete von Kremlchef Wladimir Putin gilt als letzter Diktator Europas.
Expertenteams versuchen zur Absturzstelle vorzudringen
cr/rb (dpa, afp)