HSV trennt sich von Mirko Slomka
15. September 2014Am späten Montagabend kam die Bestätigung der zuvor verbreiteten Medieninformationen über die Trennung: "Wir können das nur bestätigen", sagte HSV-Mediendirektor Jörn Wolf. Übereinstimmend hatten die "Bild"-Zeitung auf ihrer Internetseite und der Privatsender "Sky Sport News" berichtet, der Hamburger SV habe Slomka entlassen. Zu einem möglichen Nachfolger Slomkas wollte sich Wolf nicht äußern. Am Montagabend hatte der Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer sich mit dem 47-Jährigen Slomka zum Gespräch getroffen und ihn über das Ende seiner Tätigkeit beim HSV unterrichtet. Damit ist für Slomka bereits nach sieben Monaten auf der Hamburger Bank Schluss.
Slomkas Vertrag lief eigentlich noch bis Sommer 2016. Der HSV muss daher wohl erneut eine Abfindung zahlen, nachdem man sich nach der Entlassung von Sportdirektor Oliver Kreuzer im Juli auf eine Zahlung etwa 800.000 Euro geeinigt hatte.
Nächster Gegner Bayern - mit Tuchel?
Der HSV steht nach dem dritten Spieltag mit nur einem Punkt auf dem letzten Tabellenplatz und ist bisher tor- und sieglos. Trotz Investitionen von etwa 26 Millionen Euro in neue Spieler schaffte es Slomka nicht, dem Team eine eigene Handschrift zu verpassen und das Ruder herumzureißen. Das 0:2 am vergangenen Sonntag bei seinem Ex-Verein Hannover 96 war Slomkas letztes Spiel. Nun herrscht Spannung, wer am kommenden Samstag beim Heimspiel gegen den FC Bayern München auf der Bank sitzen wird.
Schon lange wird der ehemalige Mainzer Trainer Thomas Tuchel als Wunschkandidat gehandelt. Beiersdorfer soll sich angeblich schon mit dem 41-Jährigen getroffen haben. Bisher konnte sich Tuchel aber noch nicht mit Mainz 05 auf eine Auflösung seines Vertrags einigen. Falls es nicht zur Einigung kommt, müsste der HSV für die Verpflichtung Tuchels eine Ablöse zahlen.
Entscheidung kam zuletzt überraschend
Zuletzt hatte es eher nach einem vorläufigen Verbleib Slomkas beim HSV ausgesehen. Am Montagmorgen führte er beim Auslaufen eine kleine Gruppe Stammspieler an und arbeitete anschließend mit den Reservisten. Den wartenden Fans und Journalisten wurde beschieden, dass sich am Tag nach der Pleite in Hannover niemand zum Trainerthema äußern werde. Eine Krisensitzung zur Entscheidung pro oder kontra Slomka war allerdings dennoch kolportiert, wenn auch nicht offiziell bestätigt worden.
Für eine Schonfrist sprach auch eine Aussage von Aufsichtsratschef Karl Gernandt. "Wir werden nicht in Panik verfallen, werden nicht handeln - das kann ich zu 120 Prozent garantieren", hatte er noch am Sonntag dem Sender "Sky Sport News" gesagt.
gri/sti (dpa, sid)