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Deutscher Bank droht Milliardenklage in USA

16. September 2016

Der Vergleich im Hypothekenstreit könnte für die Deutsche Bank sehr teuer werden. Das US-Justizministerium fordert wegen windiger Immobiliengeschäfte eine Summe von 14 Milliarden Dollar. Die Aktie bricht ein.

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Das Logo der Deutschen Bank an einer Filiale in Frankfurt (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/F. Rumpenhorst

Deutsche Bank droht Rekordstrafe in den USA

Die US-Justiz will die Deutsche Bank wegen fauler Hypothekenpapiere auf 14 Milliarden Dollar (12,5 Milliarden Euro) verklagen. Mit dem Geld sollten Ansprüche an die Bank aus der Zeit der Finanzkrise 2008 beglichen werden, als viele Investoren mit diesen Papieren hohe Verluste machten, hieß es bei der Justiz in New York. Wie viele andere Institute auch hatte die Deutsche Bank faule Hypotheken in komplexe Wertpapiere gebündelt und diese weltweit weiterverkauft. In der Finanzkrise erwiesen sich die Bonds dann als wertlos.

Die Aktie der Deutschen Bank brach in Frankfurt in der Spitze um über acht Prozent ein.

"Das Justizministerium hat die DeutscheBank dazu auserkoren, ihren Teil beim Stopfen des enormen US-Haushaltsdefizits beizutragen", sagte Markus Huber vom Brokerhaus City of London. Neil Wilson vom Brokerhaus ETX Capital sagte: "Selbst ein Drittel der angedrohten Strafe von 14 Milliarden Dollar wäre eine schwere Last für eine Firma mit einem Börsenwert von rund 18 Milliarden Euro." Er vermutet, die Deutsche Bank könne "der Prügelknabe für den Angriff der EU-Kommission auf Apple sein."

Deutsche Bank droht Rekordstrafe in den USA

14 Milliarden Dollar wäre die höchste Strafsumme, die in den USA jemals gegen eine ausländische Bank verhängt wurde. Das größte Geldhaus Deutschlands äußerte die Hoffnung, dass die Rechnung am Ende deutlich niedriger ausfällt. "Die Verhandlungen stehen erst am Anfang", teilte das Kreditinstitut mit. "Die Deutsche Bank erwartet ein Verhandlungsergebnis, das im Bereich ihrer Wettbewerber liegt, die sich mit dem US-Justizministerium bereits auf deutlich niedrigere Beträge geeinigt haben."

Harte Strafen für andere Banken

Andere Banken haben im Rahmen von Vergleichen mit der US-Justiz bereits hohe Strafen in solchen Fällen akzeptiert. Die bislang höchste wurde 2014 der Bank of America 2014 mit 16,65 Milliarden Dollar aufgebrummt. Goldman Sachs stimmte im April einem Vergleich über etwa fünf Milliarden Dollar zu.

Die Deutsche Bank hat sich in der Affäre bereits auf eine hohe Strafe eingestellt. 14 Milliarden Dollar überträfen aber die schlimmsten Erwartungen, auch auf Investorenseite. Die gesamten Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten beliefen sich im Konzern zuletzt auf 5,5 Milliarden Euro.

Das "Wall Street Journal" schreibt in seiner Online-Ausgabe, es sei allerdings üblich, dass die Behörden mit viel höheren Forderungen einstiegen, als sie letztlich beschlossen würden. Die in dem Bericht zitierten Insider erwarten, dass die Bank sich energisch gegen die hohe Summe zur Wehr setzen wird. Es sei unklar, wie hoch der Vergleich dann letztlich ausfallen werde. Der Kurs der Deutsche-Bank-Aktie sackte im nachbörslichen US-Handel zunächst um fast sieben Prozent ab.

kle/hb/rb (rtr, dpa, afp)