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Volle Lager halten Öl-Preis unten

14. Juni 2016

Die Höhe des Ölpreises beeinflusst die Weltwirtschaft und umgekehrt. Wie aber entwickelt sich der Ölpreis in Zukunft? Die Internationale Energieagentur (IEA) hat dazu am Dienstag eine Prognose gewagt.

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Symbolbild - Ölpreis
Bild: picture-alliance/dpa

Ein gigantischer Überhang in Lagertanks auf der ganzen Welt - das ist es, was die Preise für Rohöl im Zaum hält. Zwar ist auch die Nachfrage weltweit recht hoch, so die IEA am Dienstag an ihrem Sitz in Paris. Aber es wird nach Einschätzung der Experten noch bis Ende des Jahres dauern, bis Angebot und Nachfrage ein neues Gleichgewicht finden. Heißt: Dann könnten auch die Preise für Benzin und Heizöl, die zurzeit historisch niedrig sind, wieder steigen.

Die Agentur weißt darauf hin, dass genaue Prognosen schwierig seien, weil der Ölmarkt derzeit durch eine "ungeheure Anzahl von bestimmenden Elementen" geprägt sei. Auf der Angebotsseite sticht dabei der Iran hervor. Nach dem Ende der Sanktionen habe das Land eine überraschend starke Steigerung der Ölproduktion bewerkstelligt. Auch Schwierigkeiten bei der Ölförderung in Nigeria schienen langsam ausgeräumt zu werden.

Iran: Ziel fast erreicht

Der Iran hat seine Ölproduktion auf mehr als 3,8 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag erhöht. Der Export betrage mehr als zwei Millionen Barrel pro Tag, sagte Ölminister Bidschan Namdar Sanganeh am Dienstag im iranischen Parlament. Damit sei das Ziel der Regierung, das Niveau aus der Zeit vor den westlichen Sanktionen zu erreichen, fast realisiert, sagte der Minister der Nachrichtenagentur Shana zufolge.

Im Januar war der Ölpreis auf ein 13-Jahres-Tief gefallen, dann aber langsam wieder auf über 50 Dollar je Barrel angezogen. Sorgen der Händler wegen der hohen Lagerbestände ließen die Ölpreise dann in diesen Tagen wieder unter 50 Dollar je Barrel sinken. Auch am Dienstag kostete die Sorte Brent am frühen Nachmittag 49,65 Dollar und die US-Sorte WTI 48,19 Dollar pro Barrel.

Eine Einschränkung der Förderung angesichts von Überproduktion und Preisverfall war zuletzt immer wieder an der Gegnerschaft zwischen Iran und Saudi-Arabien gescheitert. Riad besteht darauf, dass Iran sich unmittelbar an einer Reduzierung beteiligt. Teheran hatte mehrmals betont, dass der Iran zwar mit anderen Ölproduzenten über ein Einfrieren der Fördermenge sprechen würde. Voraussetzung sei aber, dass eine tägliche Produktion von mehr als vier Millionen Barrel pro Tag erreicht sei. Die IEA bezeichnete Iran jetzt als die "am schnellsten wachsende Lieferquelle in diesem Jahr".

ar/iw (ap, afp)