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Politik

Immer neue Sex-Vorwürfe gegen Trump

15. Oktober 2016

Zwei weitere Frauen werfen dem Präsidentenbewerber der US-Republikaner, Donald Trump, sexuelle Übergriffe vor. Auch seine eigene Partei findet dies zunehmend peinlich und geht auf Distanz.

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USA Wahlkampf TV Duell
Bild: Getty Images/AFP/W. McNamee

Die Führung der US-Republikaner bedauert, dass sie Donald Trump nun nicht mehr los wird. Einige der einflussreichsten Parteispender der "Grand Old Party" stellen sich offen gegen den Bewerber für das höchste amerikanische Staatsamt. Man müsse sich endlich von diesem Kandidaten lossagen. Der ranghöchste Parteipolitiker, der Vorsitzende des Repräsentantenhauses Paul Ryan, hielt am Freitag eine Wahlkampfrede, in der er komplett auf die Nennung Trumps verzichtete.

Ryan konzentrierte sich vollkommen auf Fortschritte im Rennen um Sitze im Senat und im Abgeordnetenhaus. Zum Präsidentschaftswahlkampf machte er keinen Aussagen. Ryan hatte am Montag erklärt, er werde Trump nicht mehr unterstützen. Zuvor war ein Video aufgetaucht, in dem obszöne Äußerungen Trumps zu hören sind. In der Zwischenzeit gingen zahlreiche Frauen an die Öffentlichkeit, die angeben, der Immobilienmilliardär habe sie sexuell belästigt. Erst am Freitag erhoben zwei weitere Frauen schwere Vorwürfe.

Und immer wieder die Mär von der "Verschwörung"

Summer Zervos, eine Teilnehmerin an Trumps Fernsehshow "The Apprentice", erklärte, der 70-Jährige habe sie mit sexuellen Absichten in einen Bungalow gelockt. Sie habe ihn nur mit Mühe von sich fernhalten können, er habe sie gegen ihren Willen auf den Mund geküsst.

Michelle Obama
​Auch die First Lady Michelle Obama hatte Trump hart attackiert. In einer emotionalen Rede bezeichnete sie dessen frauenfeindliche Äußerungen und sexistischen Übergriffe als "grausam" und "Furcht einflößend".Bild: Picture-Alliance/AP Photo/J. Cole

Der Kandidat bestreitet dies vehement. "Das ist alles frei erfunden", sagte er bei einer Kundgebung im umkämpften Bundesstaat North Carolina. Die Vorwürfe seien Teil einer Verschwörung gegen ihn. "Es ist eine einzige, große, hässliche Lüge." Hinter den "Verleumdungen" stecke das Wahlkampfteam seiner demokratischen Rivalin Hillary Clinton. Der Zeitung "New York Times" drohte Trump mit einer Klage. 

Die Fotografin Kristin Anderson berichtete der Zeitung "Washington Post" von Belästigungen Trumps in einem New Yorker Nachtclub Anfang der 1990er Jahre. Ungeachtet dabeisitzender Freunde habe Trump sie durch die Unterwäsche begrapscht und ihr zwischen die Beine gegriffen. 

Vor allem seit dieser Welle von Sex-Vorwürfen sind Trumps Umfrage-Werte massiv abgesackt, auch in traditionellen Republikaner-Hochburgen.  

SC/rk (APE, afpe, dpa)