In Spanien darf wieder mehr gearbeitet werden
13. April 2020Der sogenannte "Winterschlaf" ging in jenen Regionen Spaniens zu Ende, in denen der Ostermontag kein Feiertag ist. Nun kann im Baugewerbe oder der Industrie wieder gearbeitet werden. Geschäfte und Gastronomiebetriebe bleiben aber weiter geschlossen. An der Entscheidung, Teile der Wirtschaft wieder hochzufahren, gibt es Kritik von regionalen Politikern, die ein Wiedererstarken der Pandemie befürchten.
Ministerpräsident Pedro Sánchez hatte am Sonntag die Spanier gewarnt, es gebe keine echte Lockerung der Ausgangssperre. "Ich will mich sehr deutlich ausdrücken: Wir sind nicht einmal am Beginn einer zweiten Phase. Erste Lockerungen wird es frühestens in zwei Wochen geben. Und die werden schrittweise und vorsichtig sein", sagte der Regierungschef in einer Rede an die Nation. Er sprach von einem "Krieg, den wir nur vereint gewinnen können".
Madrid erwacht
Der "Winterschlaf" ging am Montag unter anderem in Madrid zu Ende. In der Hauptstadt fuhren nach Medienschätzungen rund 300.000 Menschen wieder zur Arbeit. Polizeibeamte gaben in U-Bahn-Stationen oder Bahnhöfen seit sechs Uhr morgens kostenfreie Schutzmasken aus. In vielen anderen Regionen wie Katalonien, Valencia, den Balearen oder dem Baskenland ist an diesem Montag aber Feiertag.
Im von der Pandemie schwer betroffenen Spanien war der Alarmzustand samt strikter Ausgangssperre jüngst um weitere zwei Wochen bis Mitternacht des 25. April verlängert worden. Die 47 Millionen Bürger dürfen seit dem 15. März nur in Ausnahmefällen aus dem Haus. Spaziergänge und Sport im Freien sind zum Beispiel - anders als in anderen Ländern - strikt untersagt.
Die positive Tendenz im Kampf gegen das Virus hielt auch über Ostern an. So gab es den geringsten Anstieg bei den Todeszahlen innerhalb eines Tages seit Beginn der Erhebung. 517 Menschen seien von Sonntag auf Montag gestorben, teilte das Gesundheitsministerium mit. Damit seien insgesamt 17.489 Menschen einer Erkrankung im Zusammenhang mit dem Coronavirus erlegen. Die Zahl der Infektionsfälle stieg um 3477 auf 169.496.
ust/as (dpa, rtr, afp)