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Iranische Aktivistin Ahangarani wieder frei

27. Juli 2011

Nach 17 Tagen Haft ist die iranische Filmemacherin Pegah Ahangarani wieder frei. Sie war am 10. Juli in Teheran festgenommen worden. Als Bloggerin sollte sie für die Deutsche Welle von der Frauen-Fußball-WM berichten.

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Pegah Ahangarani (Foto: ILNA)
Pegah AhangaraniBild: ILNA

Pegah Ahangarani ist nach 17 Tagen Haft im Teheraner Ewin-Gefängnis wieder auf freiem Fuß. Wie ihre Familie der Deutschen Welle am Mittwoch (27.07.2011) bestätigte, wurde die 27-Jährige von den Justizbehörden aus der Haft entlassen.

Bereits am Montag hatte der iranische Oberstaatsanwalt Gholam Hussein Mohseni Edzehi erklärt, dass Ahangarani nach Abschluss der Ermittlungen gegen Kaution freigelassen werde. Die Nachrichtenagentur ISNA meldete, Edzehi habe keine Details zur Höhe der Kaution genannt. Nach Angaben des Leiters der Farsi-Redaktion der DW, Jamsheed Faroughi, berichtet der Onkel Ahangaranis, dass die Familie umgerechnet 58.000 Euro mit zum Gefängnis genommen hat.

Die Behörden belegten die in ihrer Heimat äußerst populäre Schauspielerin mit einem Redeverbot. "Sie darf sich unter Androhung einer erneuten Verhaftung nicht öffentlich äußern", sagte Faroughi. Über die Gründe für die Festnahme Ahangaranis habe die iranische Justiz nach wie vor keine Angaben gemacht.

Unterstützerin der Opposition

Ahangarani gilt als Unterstützerin der Grünen Bewegung, die sich im Juni 2009 gegen die umstrittene Wiederwahl von Präsident Mahmud Ahmadinedschad formiert hatte. Die Deutsche Welle hatte für Ahangarani Anfang Juli einen Blog eingerichtet, auf dem sie aus Deutschland über die Frauenfußball-WM berichten sollte. Eine DW-WORLD-Recherche ergab, dass sie nach Drohungen der Behörden auf die Reise verzichtete.

Um sie nicht zu gefährden, verzichtete die Deutsche Welle auf die Fortsetzung des gemeinsamen Blog-Projekts. Dennoch wurde sie wenig später verhaftet. Dagegen hatte die Deutsche Welle mit Nachdruck protestiert. Pegah Ahangarani hatte schon in der Vergangenheit für die DW gebloggt. 2009 war sie zur Verleihung der Blog-Awards der Deutschen Welle The BOBs nach Bonn gekommen.
Ob die ebenfalls inhaftierte Schauspielerin Marsieh Wafamehr auch freikam, ist nicht bekannt. Wafamehr spielt in dem Film "My Tehran for sale" (2009) (Mein Teheran zu verkaufen) mit, der in konservativen iranischen Kreisen scharf kritisiert worden war. Die iranisch-australische Produktion erzählt die Geschichte einer Theaterschauspielerin in Teheran, deren Theaterarbeit verboten wird und die deswegen ihre Leidenschaft für die Kunst im Geheimen ausleben muss. Der Film darf im Iran laut der Nachrichtenagentur Fars nicht gezeigt werden, wird aber heimlich im Land verbreitet.

Autoren: Marion Linnenbrink/Martin Muno
Redaktion: Herbert Peckmann