Irans Führer nennt Saudis "Idioten"
27. Mai 2017Nach dem Besuch von US-Präsident Donald Trump in Saudi-Arabien hat Irans geistlicher Führer die Herrscher des verfeindeten Staates scharf kritisiert. "Diese Idioten glauben, dass sie mit Geld die Freundschaft der Gegner des Islams gewinnen können", sagte Ajatollah Ali Chamenei laut der Nachrichtenagentur Fars.
Er bezog sich damit auf die Waffenbestellungen der Saudis bei US-Firmen in dreistelliger Milliardenhöhe, die während des Besuchs des US-Präsidenten Donald Trump in Riad am vergangenen Wochenende besiegelt wurden.
"Unfähiger und wertloser Haufen"
Die saudischen Führer sind laut Chamenei "ein unfähiger und wertloser Haufen", der das Schicksal einiger Muslime in der Hand habe. Diese Politik werde jedoch letztendlich zum Kollaps des Regimes dort führen, sagte Chamenei, der laut iranischer Verfassung das letzte Wort in allen strategischen Belangen hat.
Der Iran hatte den Waffendeal der Saudis mit den USA vehement kritisiert. Irans Präsident Hassan Rohani hatte gesagt, die saudischen Führer sollten, statt Waffendeals zu schließen, ihren Bürgern beibringen was Wahlurnen und was demokratische Wahlen sind.
Saudi-Arabien hatte die diplomatischen Beziehungen zum Iran abgebrochen, nachdem aufgebrachte Demonstranten letztes Jahr die saudische Botschaft in Teheran gestürmt und Teile des Gebäudes in Brand gesetzt hatten. Auslöser für die Proteste im Iran war die Hinrichtung des schiitischen Geistlichen Nimr al-Nimr im sunnitischen Saudi-Arabien.
Saudische Ängste
Das sunnitische Saudi-Arabien und der schiitische Iran sind die wichtigsten Regionalmächte im Nahen und Mittleren Osten und ringen dort um die Vormachtstellung. Die Erzrivalen sind an einigen Konflikten in der Region beteiligt.
Die jahrzehntelange Feindschaft bekam neue Nahrung durch den Atomdeal, den die UN-Vetomächte und Deutschland 2015 mit dem Iran schlossen. Riad sah darin einen Verrat der USA und fürchtet einen wachsenden Einfluss Teherans. Auf US-Präsident Donald Trump setzen die Herrscher in Saudi-Arabien und seine Verbündeten wegen dessen Anti-Iran-Rhetorik große Hoffnungen.
stu/pab (dpa, rtr)