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Politik

Irland wieder im Corona-Lockdown

31. Dezember 2020

Für mindestens einen Monat wird wegen stark gestiegener Corona-Neuinfektionen das öffentliche Leben heruntergefahren. Die Erfolge aus dem letzten Shutdown sind dahin.

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Irland Dublin | Coronavirus | geschlossene Pubs
Bild: Paul Faith/AFP/Getty Images

Der irische Regierungschef Micheal Martin begründete den neuen Lockdown nicht nur mit dem starken Anstieg der Neuinfektionen, sondern auch mit der neuen Virus-Variante, die in Großbritannien entdeckt wurde. Diese verbreite sich schneller, als selbst in pessimistischen Modellen prognostiziert worden sei. Die Situation sei sehr ernst. "Die Zahlen werden sich in den kommenden Tagen weiter verschlechtern." Angesichts des Tempos, in dem das Coronavirus um sich greife, müsse die Bremse gezogen werden, sagte Martin.

Beschränkungen fast wie bei einer Ausgangssperre

Wie Martin in Dublin bekanntgab, sind ab sofort private Besuche ebenso verboten wie öffentliche Versammlungen. Ausnahmen gibt es nur für Hochzeiten mit bis zu sechs und Begräbnisse mit bis zu zehn Personen. Die Menschen dürfen ihre Häuser nur noch für die Arbeit, die Ausbildung und andere notwendige Zwecke wie Einkäufe oder Arztbesuche verlassen. Sport im Freien ist im Umkreis von fünf Kilometern um die Wohnung erlaubt. Der Schulstart nach den Weihnachtsferien wird um drei Tage auf den 11. Januar verschoben.

Irlands Premier Martin: "Oberste Priorität ist es, das Wachstum zu stoppen"

Irland hatte nach einem zweiten strengen Lockdown, der vom 20. Oktober bis 1. Dezember galt, vor einigen Wochen eine der niedrigsten Infektionsraten mit dem Erreger SARS-CoV-2 in Europa, aber der Fünf-Tage-Durchschnitt hat sich in den letzten zwei Wochen mehr als verdreifacht und liegt nun bei über 1200 Fällen pro Tag, nachdem die Einschränkungen für die Bevölkerung in der Adventszeit gelockert worden waren. Die Gesundheitsbehörden registrierten am vorletzten Tag des Jahres mit 1718 neuen Corona-Neuinfektionen den zweiten Höchstwert in Folge, bei einer Einwohnerzahl von 4,9 Millionen Menschen.

Der kommende Monat werde "sehr hart für alle", sagte Martin. Aber dank der Impfmittel gebe es Hoffnung. "Zum ersten Mal, seit diese schreckliche Krankheit unser Land befallen hat, ist ein Ende in Sicht." Er sei zuversichtlich, dass bis Ende Januar Zehntausende Menschen in Irland geimpft sein würden. Irland hatte am Dienstag mit den Impfungen gegen das Coronavirus begonnen.

qu/cw (dpa, rtr)