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IS-Terror im Irak: Massengrab entdeckt

14. November 2015

Die Gräueltaten des "Islamischen Staats" zeigen sich fast täglich im Irak und in Syrien. Im Nordirak wurde nun ein Massengrab gefunden, in dem fast 80 offenbar vom IS ermordete jesidische Frauen verscharrt wurden.

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In den Hügeln von Sindschar wurde ein Massengrab mit offenbar ermordeten Jesidinnen entdeckt (Foto: picture alliance)
In die Hügel rund um Sindschar waren viele Jesiden im Sommer 2014 vor dem IS geflohenBild: picture alliance/ZUMA Press/M. Prothero

Erst am Freitag hatten kurdische Kämpfer die nordirakische Stadt Sindschar aus den Händen der IS-Terrormiliz befreit, nun machten sie einen grausamen Fund. Am Stadtrand stießen sie auf ein Massengrab, in dem die sterblichen Überreste von 78 Frauen im Alter zwischen 40 und 80 Jahren verscharrt wurden. Vermutlich handelt es sich um Jesidinnen, die von IS-Extremisten ermordet worden waren, sagte Mijasir Hadschi, ein Vertreter der örtlichen Behörden.

Diese Vermutung stütze sich auf Zeugenaussagen von überlebenden Jesidinnen. Diese seien vom IS versklavt worden und hätten die Hinrichtungen mit ansehen müssen, bevor ihnen die Flucht gelang. Es scheint, als wollten die IS-Terroristen nur junge Frauen und Mädchen versklaven, so Hadschi. Die Extremisten behandelten die Frauen als Sex-Sklavinnen und betrieben einen regelrechten Handel mit ihnen.

Töten, entführen, versklaven

Im Sommer vergangenen Jahres waren infolge einer IS-Blitzoffensive im Nordirak zehntausende Jesiden in die karge Bergregion rings um Sindschar geflohen, wo sie weder Wasser noch Essen hatten und schließlich von den Dschihadisten eingeschlossen wurden. Tausende Männer wurden getötet, Frauen und Kinder entführt und versklavt. Die Angehörigen der kleinen religiösen Minderheit werden von den Dschihadisten als Teufelsanbeter verfolgt. Die Vereinten Nationen haben die Vorfälle in Sindschar bereits als möglichen Völkermord bezeichnet.

Erst am Freitag war es kurdischen Truppen und jesidischen Kämpfern mit Hilfe von US-Luftangriffen gelungen, die strategisch und symbolisch wichtige Stadt zu erobern. Sindschar ist von großer Bedeutung, weil die Stadt an der wichtigsten Verbindungsstraße zwischen den beiden IS-Hochburgen Rakka in Syrien und Mossul im Irak liegt. Es gehört außerdem zu den Gebieten, über deren Hoheit sich die kurdische Autonomieregierung im Nordirak und die Zentralregierung in Bagdad seit Jahren streiten.

cw/fab (rtre, afp)