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Lagarde in Erklärungsnot

23. Mai 2013

Die IWF-Chefin steht im Visier der französischen Justiz: Wegen einer Finanzaffäre aus ihrer Zeit als französische Finanzministerin musste sich Christine Lagarde einer richterlichen Befragung stellen.

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IWF-Chefin vor dem Economic Club of New York im April 2013 (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Es steht viel auf dem Spiel für die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF): ihr Ruf als gescheite Krisenmanagerin und nicht zuletzt - ihre Karriere. Ihr droht wegen umstrittener staatlicher Entschädigungszahlungen an den Geschäftsmann Bernard Tapie nach dem Verkauf des deutschen Sportartikelherstellers Adidas im Jahr 1993 ein formelles Ermittlungsverfahren. Am Morgen traf sie am Gerichtshof der Republik in Paris ein.

Verdacht auf Beihilfe

Bernard Tapie hatte Adidas an eine Investorengruppe verkauft, an der auch die damals staatliche Bank Crédit Lyonnais beteiligt war. Tapie warf der Bank vor, ihn beim Verkauf des Unternehmens übervorteilt zu haben, und klagte auf Entschädigung. Um den jahrelangen Rechtsstreit zu beenden rief Lagarde 2007 ein Schiedsgericht an, das Tapie im folgenden Jahr Schadenersatz in Höhe von 285 Millionen Euro - mit Zinsen 400 Millionen Euro - zusprach.

Gericht vernimmt IWF-Chefin Lagarde

Umstritten ist die Anrufung des privaten Schiedsgerichts wie auch Lagardes Entscheidung, gegen den Schiedsspruch keinen Widerspruch einzulegen, obwohl ihr Experten dazu rieten. Seit August 2011 laufen gegen die IWF-Chefin erste Ermittlungen wegen "Beihilfe zur Fälschung" und "Beihilfe zur Veruntreuung öffentlicher Gelder".

Lagarde hat ihre Entscheidung, das Schiedsgericht anzurufen und den Spruch zu akzeptieren, wiederholt als damals "beste Lösung" verteidigt. Die Befragung durch die Richter des Gerichtshofes der Republik ist auf zwei Tage angesetzt.

rbr/GD (rtr, dpa, afp)