Jugendliche trinken und rauchen weniger
17. Mai 2011Wie aus dem am Dienstag (17.05.2011) in Berlin veröffentlichten Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung hervorgeht, tranken im vergangenen Jahr 13 Prozent der 12- bis 17-Jährigen mindestens einmal in der Woche Alkohol. Vor sechs Jahren lag die Zahl noch bei 21 Prozent.
Das "Rauschtrinken" - darunter verstehen die Wissenschaftler den Konsum von mindestens fünf alkoholhaltigen Getränken bei einer Gelegenheit - ist aber nach wie vor weit verbreitet. Bei der Untersuchung gaben 16,7 Prozent der befragten minderjährigen Jugendlichen an, dies "im letzten Monat" praktiziert zu haben.
Mehr Jugendliche wegen Alkoholkonsum im Krankenhaus
In der Folge werden auch immer mehr junge Leute alkoholbedingt ins Krankenhaus eingeliefert. Im Jahr 2009 waren es 26.400 Menschen zwischen 10 und 20 Jahren.
In der Gesamtbevölkerung gibt es 9,5 Millionen Menschen, die Alkohol in riskanter Weise konsumieren. Etwa 1,3 Millionen Einwohner der Bundesrepublik gelten als abhängig.
Weniger Drogentote
Die Zahl der Drogentoten sank 2010 um sieben Prozent. "Nur" noch 1237 Menschen bezahlten ihren Rauschmittelkonsum mit dem Leben.
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans (FDP) kündigte an, das Bundeskabinett werde noch vor der Sommerpause einen neuen Drogenaktionsplan verabschieden.
Nur noch 13 Prozent junge Raucher
Gesunken ist dem Bericht zufolge auch die Zahl jugendlicher Raucher. Während vor zehn Jahren noch 23 Prozent der 12 bis 17-Jährigen zur Zigarette griffen, ging die Zahl 2010 auf nur noch 13 Prozent zurück. Insgesamt rauchen in Deutschland 16 Millionen Menschen.
Ebenfalls abgenommen hat die Beliebtheit von Cannabis. Fünf Prozent der Jugendlichen gaben an, die Droge in den letzten zwölf Monaten konsumiert zu haben. 2004 waren es noch zehn Prozent.
Hunderttausende glücksspiel- und internetsüchtig
Bis zu 600.000 Menschen in Deutschland gelten als glücksspielsüchtig. Besonders in Gaststätten mit Spielautomaten werde der Jugendschutz zu wenig beachtet. Mechthild Dyckmans stellte hier gesetzliche Verbesserungen in Aussicht, ohne Einzelheiten zu nennen.
560.000 Menschen seien abhängige Internetnutzer, teilte Dyckmans mit. "Die Internetsucht beginnt dann, wenn man sich überhaupt nicht mehr aus dem Netz herausbewegt und die sozialen Kontakte völlig abbricht."
Autor: Thomas Grimmer (dapd, dpa)
Redaktion: Hajo Felten