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Kaffee mit Heine

Das Geburtshaus des Dichters Heinrich Heine in der Düsseldorfer Bolkerstraße erstrahlt in neuem Glanz. In nur wenigen Monaten ist hier ein Literaturzentrum mit Café entstanden: das Heine-Haus.

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Das Geburtshaus des Dichters Heinrich Heine (Mitte)Bild: picture-alliance / dpa/dpaweb
Heinrich Heine
Der Dichter Heinrich Heine (Zeichnung von Ludwig Grimm).Bild: dpa

Unter dem Namen Harry Heine wurde der Dichter am 13. Dezember 1797 als ältester Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Düsseldorf geboren. Er blieb bis 1815 in seiner Heimatstadt und kehrte nur zwei Mal kurz zurück, 1819 und 1820 als Student. 1831 ließ er sich in Paris nieder, wo er am 17. Februar 1856 starb.

Von der Kneipe zum Literaturzentrum

Heute, 150 Jahre später, ist das Erdgeschoss im Geburtshaus, wo die Familie Heine ein Geschäft hatte, innerhalb weniger Monate zu einem neuem Literaturzentrum umgebaut worden. Das zuletzt von einer Gaststätte genutzte Heine-Haus in der Düsseldorfer Altstadt beherbergt eine Buchhandlung sowie ein Literaturcafé. Just dort, wo der scharfzüngige Zeitkritiker ("Deutschland, ein Wintermärchen") und populäre Lyriker mit seinen Teddys spielte, sollen Lesungen, literarische Diskussionen oder Ausstellungen für eine "zeitgemäße Würdigung Heines" sorgen, so die Betreiber des neuen Dichterhauses.

Ein aufgeschlagenes Exemplar im Faksimiledruck der ersten, 1844 erschienenen Einzelausgabe von "Deutschland - Ein Wintermärchen" des Schriftstellers Heinrich Heine, gezeigt auf einem Schrifstellerkong
Ein aufgeschlagenes Exemplar der ersten, 1844 erschienenen Einzelausgabe von Deutschland - Ein WintermärchenBild: Picture-Alliance/dpa

Ein Café liefert dazu die leiblichen Genüsse - auch Heine hat gerne gut gegessen. Von einem Sockel aus 80 originalen Backsteinen, die vom ansonsten kriegszerstörten Haus übrig geblieben sind, blickt eine Bronze-Büste des jugendlichen Dichters auf das geistige und gastronomische Geschehen.

Frühes Pilgerziel

Bisher war das zwischen einem Kebab-Imbiss und einem Irish Pub gelegene schmale Altstadthaus in der Bolkerstraße 53 von einer Bäckerei, später von einem Gastronomiebetrieb und einer Mode-Passage genutzt worden. Heine selbst hatte es schon augenzwinkernd als Pilgerziel Trinkgeld spendender "grünverschleierter vornehmer Engländerinnen" gesehen und in seinen Schriften verewigt. Die Familie Heine hatte bis 1809 Vorder- und Hinterhaus bewohnt.

An eine Heine-Gedenkstätte im herkömmlichen musealen Sinne ist nicht gedacht. Die gibt es bereits in Form des Heinrich-Heine-Instituts, das Museum sowie Gedenk- und Forschungsstätte zugleich ist. Im neuen Heine-Haus sind Besucher eingeladen, die Buchhandlung oder das Café zu besuchen. Beide sind zu den üblichen Geschäftszeiten geöffnet, ein Eintrittsgeld wird nicht erhoben. (pg)