Angriff auf Jemens Präsident Hadi
19. März 2015Die Situation am neuen Präsidentenpalast in Aden sei unter Kontrolle, teilten jemenitische Sicherheitskräfte aus dem Umfeld von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi mit. Hadi sei in Sicherheit, habe den Jemen aber nicht verlassen, hieß es weiter.
Nach Augenzeugenberichten hatte ein Kampfjet das Gelände des neuen Präsidentensitzes mit mehreren Raketen beschossen. Diese verfehlten aber offenbar ihr Ziel und schlugen in einem nahegelegenen Hügel ein. Das Flugzeug sei anschließend von den Sicherheitskräften des Präsidenten mit Luftabwehr-Raketen beschossen worden.
Befehl aus Sanaa?
Möglicherweise war der Kampfjet aus Jemens Hauptstadt Sanaa geschickt worden. Augenzeugen berichteten, in Sanaa habe es einen ungewöhnlich starker Flugverkehr am Militärflughafen gegeben. Im Norden des Landes und in der Hauptstadt Sanaa haben schiitische Huthi-Rebellen das Sagen, die wiederum dem Vorgänger Hadis, Ex-Präsident Ali Abdullah Saleh, nahestehten
Im Jemen herrschen seit Jahren politisches Chaos und Gewalt. Dies wurde von der Huthi-Miliz ausgenutzt, die seit Sommer vergangenen Jahres auf die Hauptstadt Sanaa vorrückte und diese im September erreichte. Im Januar stürmte die Miliz den Präsidentenpalaste und übernahm die Kontrolle über die Hauptstadt. Sie zwang Präsident Hadi zum Rücktritt und erklärte das Parlament wurde für aufgelöst.
Gefechte in Aden
Hadi gelang Ende Februar die Flucht in die Küstenstadt Aden, die im Süden des Jemens liegt. Von dort aus zog der international anerkannte Präsident seine Rücktrittserklärung zurück und erklärte Aden zur neuen Hauptstadt.
Schon am Vormittag hatte es Gefechte zwischen Anhängern und Gegnern von Hadi in der Küstenstadt gegeben. So hatten die Hadi-Getreuen nach eigenen Angaben einen Armeestützpunkt in Aden eingenommen. Außerdem gab es heftige Kämpfe am internationalen Flughafen der Stadt. Dabei wurden nach Angaben von Sicherheitskräften mindestens fünf Menschen getötet und mindestens 13 weitere verletzt.
cw/cr (dpa, rtre, afp, afpe)