Kein Zeitlimit für MH370-Suche
31. März 2014Die Suche aufgeben? Für Australiens Ministerpräsident Tony Abbott kommt das nicht infrage. "Dies sind wir den Angehörigen schuldig, wir sind es jedem Flugreisenden schuldig, und wir sind es den Regierungen der Länder schuldig, deren Bürger in dem Flugzeug saßen", sagte Abbott in Perth. Bei der Suche nach dem vor rund drei Wochen verschwundenen Passagierflugzeug der Malaysia Airlines gebe es kein Zeitlimit, fügte er nach einer Besprechung mit Mitgliedern der Suchmannschaften hinzu.
Die Boeing mit der Flugnummer MH370 ist seit ihrem Start im Kuala Lumpur am 8. März verschwunden. An Bord waren 239 Menschen.
Im Nebel stochern
Mit jeweils zehn Schiffen und Flugzeugen wurde die Suche auch am Montag fortgesetzt. Auslaufen soll nach Angaben der australischen Seesicherheitsbehörde (Amsa) nun auch das Rettungsschiff "Ocean Shield" der australischen Marine. An Bord hat es unter anderem ein Spezialgerät, das Blackboxen bis in 6000 Meter Tiefe orten kann. Es handelt sich um einen Detektor, der kaum 20 Zentimeter groß ist. Diesen zieht das Schiff hinter sich her. Nach Angaben der US-Marine fängt er Signale von Blackboxen im Radius von eineinhalb Kilometern auf. Daher bleibt auch für die "Ocean Shield" das Problem bestehen, dass sie bei ihrer Suche in der Nähe der Absturzstelle sein muss.
Das Schiff dürfte zudem einige Tage benötigen, um das Suchgebiet vor der Westküste Australiens zu erreichen. Blackboxen sind mit einem Sender ausgestattet, der circa 30 Tage funken soll. "Aber das ist ein Minimum", zitierten australische Medien den US-Marinespezialisten Mark Matthews. "Meiner Erfahrung nach funken sie länger. Ich denke, 45 Tage ist eine realistische Erwartung." Das gäbe den Experten bis etwa zum 20. April Zeit, das Wrack zu finden.
Die Suche wird zwischendurch immer wieder von schlechtem Wetter beeinträchtigt. In einigen Teilen des Suchgebiets soll es Amsa zufolge auch an diesem Montag regnen. Damit sind die Sichtverhältnisse erhbelich beeinträchtigt.