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Keine Perspektiven für Gaza

21. August 2014

Israel bereitet sich auf eine weitere Verschärfung im Gaza-Krieg vor. Deutschland und seine EU-Partner fordern eine UN-Beobachtermission. Und die Hamas gesteht erstmals das Verbrechen ein, das den Krieg ausgelöst hat.

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Israelischer Soldat (Foto: picture alliance)
Bild: picture alliance / AP Photo

In Istanbul erklärte das ranghohe Hamas-Mitglied Saleh al-Arui, Mitglieder der Kassam-Brigaden hätten im Juni drei israelische Jugendliche - einen 19-Jährigen und zwei 16-Jährige - im Westjordanland entführt und getötet. Dadurch war die Spirale der Gewalt ausgelöst worden, die am 8. Juli in der Offensive der israelischen Armee im Gazastreifen mündete.

Deutschland, Frankreich und Großbritannien machen sich in New York für eine Beobachtermission der Vereinten Nationen im Gazastreifen stark. Der Entwurf für eine entsprechende Resolution zirkuliere derzeit im Weltsicherheitsrat, sagte ein UN-Diplomat. Von den beteiligten UN-Missionen war für die Initiative, von der zuerst die israelische Zeitung "Haaretz" berichtet hatte, bislang keine Bestätigung zu bekommen. Die Resolution soll auch die Grenzöffnung zum Gazastreifen fordern - bei gleichzeitiger Kontrolle des Warenverkehrs, um eine Aufrüstung der Hamas zu verhindern.

In Israel wurden inzwischen weitere zehntausend Reservisten an die Waffen gerufen. Das israelische Militär greift nun gezielt das Führungspersonal der Hamas an. Drei ranghohe Befehlshaber sind nach Angaben der Hamas bei einem Luftangriff auf ein Haus in der Stadt Rafah getötet worden. Israel bestätigte, zwei der Männer seien das Ziel von Angriffen gewesen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, die Männer hätten Anschläge gegen israelische Soldaten geplant. Er lobte die "herausragende Geheimdienstarbeit" im Vorfeld der Angriffe und bezeichnete die militärischen Führer der Hamas als legitime Angriffsziele.

Menschen in verzweifelter Lage

Neben den Hamas-Befehlshabern wurden Sanitätern zufolge 26 weitere Palästinenser bei israelischen Angriffen getötet, darunter drei Kinder. Die israelische Luftwaffe fliegt weiterhin schwere Angriffe. Sie griff nach eigenen Angaben 41 Ziele im Gazastreifen an. Die Lage der Bevölkerung im Gazastreifen wird indes immer verzweifelter.

Militante Palästinenser feuerten am Donnerstag mindestens 55 Raketen auf Israel ab. Mehrere Geschosse landeten in der Nähe eines Kibbuz an der Grenze zu dem Palästinensergebiet. Ein Israeli sei schwer verletzt worden, teilte der Rettungsdienst mit. Die Hamas erklärte, sie habe auch Raketen auf den internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv abgefeuert. Ein Flughafensprecher sagte, es habe keine Behinderungen gegeben. Die meisten Raketen werden vom israelischen Abwehrschirm abgefangen.

rb/wl (afp, dpa, rtr)