Kerber im Eiltempo, Petkovic mit Kraftakt
1. September 2015Sie nutzte gleich den ersten Matchball. Nach 66 Minuten stand der 6:3, 6:1-Erfolg von Angelique Kerber gegen die Rumänin Alexandra Dulgheru fest. Eigentlich hatte die deutsche Nummer eins der Tennisspielerinnen bei ihrem Auftaktmatch bei den US Open in New York nur in ihrem ersten Aufschlagspiel Probleme. Nachdem sie zwei Breakbälle abgewehrt hatte, fand die 27-Jährige zu ihrem Rhythmus. Mit dem Selbstvertrauen von vier Turniersiegen in diesem Jahr bestimmte Kerber das Geschehen nun fast nach Belieben. Erst bei einer 5:0-Führung und zwei Satzbällen leistete ihre rumänische Gegnerin plötzlich wieder mehr Widerstand und kam noch einmal auf 5:3 heran. Mit zwei Vorhandfehlern verhalf sie Kerber dann doch zum Satzgewinn. Den zweiten Durchgang entschied die Deutsche ganz souverän für sich. "Ich habe mich vom ersten Punkt an gut gefühlt. Ich hatte nur einen kleinen Hänger drin, daraus will ich lernen", sagte Kerber, die 2011 das Halbfinale der US-Open erreicht hatte. In der zweiten Runde trifft sie am Donnerstag auf Karin Knapp aus Italien.
Petkovic und Barthel über drei, Lisicki über zwei Sätze
Deutlich mehr Mühe als Kerber hatte Andrea Petkovic, ehe sie sich nach 2:33 Stunden mit 3:6, 6:4 und 7:5 gegen die Französin Caroline Garcia durchsetzte. Dabei holte sie im dritten Satz noch einen 2:4-Rückstand auf. "Ich bin wahnsinnig erleichtert", sagte Petkovic, die nun auf Jelena Wesnina aus Russland trifft. Ebenfalls mit einem Kraftakt erreichte Mona Barthel die zweiten Runde. Sie besiegte die Bulgarin Zwetana Pironkowa in drei Sätzen mit 5:7, 7:6 (7:4) und 6:1. Barthel hatte im zweiten Durchgang bereits 2:5 zurückgelegen, startete dann aber eine erfolgreiche Aufholjagd. Nächste Gegnerin ist am Donnerstag die Weißrussin Olga Goworzowa. Ebenfalls weiter kam Sabine Lisicki, die die Weißrussin Aljaksandra Sasnowitsch glatt in zwei Sätzen mit 6:1 und 6:4 bezwang.
Ausgeschieden sind dagegen Julia Görges (3:6, 4:6 gegen die Slowakin Karolina Schmiedlova), Carina Witthöft (2:6, 4:6 gegen Wimbledon-Finalistin Garbine Muguruza aus Spanien), Annika Beck (6:4, 1:6, 6:4 gegen die Lettin Jelena Ostapenko) und Qualifikantin Laura Siegemund (1:6, 1:6 gegen die zweimalige Wimbledonsiegerin Petra Kvitova aus Tschechien).
Nach dem Aus der ehemaligen Weltranglisten-Ersten Ana Ivanovic aus Serbien am Montag scheiterte am zweiten Tag des Turniers auch French-Open-Finalistin Lucie Safarova. Die an Nummer sechs gesetzte Tschechin verlor 4:6, 1:6 gegen Lessia Zurenko aus der Ukraine.
Kohlschreiber mit Mühe
Bei den Männern setzte sich Favorit Roger Federer in der ersten Runde wie erwartet souverän durch. Der fünfmalige US-Open-Champion aus der Schweiz überzeugte beim glatten 6:1, 6:2, 6:2-Sieg gegen den Argentinier Leonardo Mayer. Der an Nummer drei gesetzte Andy Murray gab gegen Australier Nick Kyrgios einen Satz ab und gewann aber am Ende mit 7:5, 6:3, 4:6 und 6:1.
Viel Mühe hatte Philipp Kohlschreiber im deutschen Duell gegen Alexander Zverev, das er erst nach fünf Sätzen mit 6:7 (0:7), 6:2, 6:0, 2:6 und 6:4 gewann. Nicht mehr dabei sind Dustin Brown (6:4, 6:4, 3:6, 5:7, 4:6 gegen den Niederländer Robin Haase) und Benjamin Becker (7:6 (11:9), 4:6, 4:6, 1:6 gegen den Usbeken Denis Istomin). Am Montag hatten alle fünf deutschen Starter ihre Matches verloren. Insgesamt hatten bei den Männern sieben und bei den Frauen zehn deutsche Profis das Hauptfeld erreicht.
sn (sid, dpa)