Klopp beendet seinen Vertrag beim BVB
15. April 2015Jürgen Klopp wird Borussia Dortmund im Sommer verlassen. In einer Pressekonferenz mit BVB-Boss Hans-Joachim Watzke, Manager Michael Zorc und Klopp bestätigte der Verein am Mittag, was vorher schon von der "Bild"-Zeitung berichtet worden war. Klopp wird im Sommer auf eigenen Wunsch nach sieben Jahren vorzeitig aus seinem bis 2018 laufenden Vertrag entlassen. Klopp hatte mit den Dortmundern zwei Meistertitel (2011 und 2012) und einen Pokalsieg (2012) geholt. Außerdem führte er den BVB 2013 ins Finale der Champions League.
"Der ewige Dank aller Borussen ist dir sicher", sagte ein sichtlich berührter Watzke, der Klopp nach kurzer Stellungnahme in den Arm nahm. Watzke bestätigte, dass es in den vergangenen Tagen viele Gespräche zur Zukunft Klopps gegeben habe. "Wir haben beidseitig viel investiert und beidseitig viel zurück bekommen", sagte Klopp über seine Zeit beim BVB und verwies darauf, dass er nicht mehr der perfekte Trainer für "diesen außergewöhnlichen Verein" sei. Ausschlaggebender Grund für seinen Rückzug sei aber ausdrücklich nicht der bislang enttäuschende Saisonverlauf.
Dortmund, als Vizemeister ambitioniert in die Liga gestartet, fand sich zwischenzeitlich auf dem letzten Tabellenplatz wieder und beendete die Hinrunde auf Rang 17. Derzeit beträgt der Rückstand des Tabellenzehnten 37 Punkte auf Bayern München. In der Champions League gab es ein blamables Aus gegen Juventus Turin.
Kein Kontakt zu anderen Vereinen
"Meine Trainerkollegen und ich sind hier unglaublich gerne. Dementsprechend schwer fällt diese Entscheidung", so Klopp. "Es ist eine Entscheidung, fern von romantischen Gefühlen, die absolut richtig ist. Aber dieser Verein hat es verdient, vom absolut richtigen Trainer in diesem Moment trainiert zu werden." Es gebe viele Möglichkeiten für Veränderungen, die der BVB dringend brauche. "Wenn ich bleibe, muss sich vieles ändern. Gehe ich, kann aber vieles so bleiben, wie es ist." Es brauche frischen Wind im Verein, dazu müsse ein großer Kopf rollen und das sei seiner.
Gerüchte über Amtsmüdigkeit und Kontakte zu anderen Clubs wies Klopp zurück. Auch habe er nicht vor, ein Sabbatjahr einzulegen. Persönliche Gespräche mit seinen Spielern habe er vor der Pressekonferenz noch nicht geführt. "Ich kann also zu Reaktionen aus der Mannschaft nichts sagen", sagte Klopp und schmunzelte.
"Ich denke, wir haben in den letzten sieben Jahren hier ein modernes Fußballmärchen geschrieben", sagte Zorc. "Du hast diesem Club und mir persönlich viel Energie und Optimismus mitgegeben. Dafür bin ich dir dankbar."
Fragen zu einem möglichen Nachfolger ließen Zorc und Watzke nicht zu. Gehandelt wird aber Thomas Tuchel, der bereits beim FSV Mainz 05 einer der Nachfolger Klopps im Traineramt war. Seit der Trainerposten beim Hamburger SV mit Bruno Labbadia besetzt ist, ist Tuchel ein umso heißerer Kandidat. Tuchel hatte zuvor auch mit dem HSV intensiv verhandelt.
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