Kodak gibt Film-Geschäft ab
30. April 2013Im ersten Quartal verdiente der US-Konzern unterm Strich 283 Millionen Dollar (217 Millionen Euro) nach einem Verlust von 366 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz schrumpfte gleichzeitig weiter um neun Prozent auf 849 Millionen Dollar, wie das Unternehmen am Sitz in Rochester im Bundessstaat New York mitteilte.
Kodak hatte nach einem langen Ringen im Dezember seine Digitalfoto-Patente für eine gute halbe Milliarde Dollar an eine Gruppe Technologiekonzerne verkauft, zu denen Apple, Google, Samsung und Microsoft gehören. Die namhaften Konzerne wollten damit sicherstellen, dass die Patente niemand anderem in die Hände fallen, der dann die Branche mit Klagen überziehen könnte. Kodak hatte als Pionier der Digitalfotografie eine Reihe grundlegender Erfindungen gemacht, war Anfang 2012 aber in die Insolvenz gerutscht.
Für Kodak war der Verkauf der Patente eine Grundbedingung für einen Neustart, sonst hätten Banken einen notwendigen Kredit nicht freigegeben. Durch Spartenverkäufe floss weiteres Geld in die Kasse.
Foto-Pionier kappt seine Wurzeln
Erst am Montagmorgen hatte Kodak mitgeteilt, sein traditionsreiches Geschäft mit Fotofilmen sowie weitere Sparten an den Pensionsfonds für seine britischen Mitarbeiter abzugeben. Im Gegenzug verzichtet der Fonds auf Ansprüche gegenüber Kodak in Höhe von 2,8 Milliarden Dollar (2,1 Milliarden Euro), wie der Konzern mitteilte.
Das Geschäft erleichtert Kodaks Wiedergeburt als Druckspezialist für Firmenkunden. An diesem Dienstag soll dazu ein erster Plan beim Insolvenzgericht eingereicht werden. Kodak ist in den vergangenen Monaten unter anderem schon aus der Produktion von Diafilmen, Kameras und Druckern für den Privatgebrauch ausgestiegen. Damit hat das Unternehmen, das einst die Fotografie entscheidend prägte, seine Wurzeln gekappt.
Das Filmgeschäft war früher eine Goldgrube und ließ Kodak zu einem der größten und bekanntesten US-Konzerne aufsteigen. Doch mit dem Vormarsch der Digitalfotografie begann der Niedergang. Anfang 2012 rutschte der Konzern in die Insolvenz. Bei der Sanierung blieben tausende Jobs auf der Strecke. Bis zuletzt fielen hohe Verluste an.
re/gmf (rtr, dpa)