Kommentar: Willkommen in der Bundesliga
24. August 2014Der Abstiegskandidat Nummer eins hat seine erste 90 Bundesligaminuten absolviert und - man höre und staune: Er ist nicht mit wehenden Fahnen untergegangen, sondern hat ein richtig gutes Spiel gemacht und gleich den ersten Punkt eingefahren. Beim 2:2-Unentschieden des SC Paderborn, seines Zeichens seit diesem Sommer der 53. Bundesligist der Geschichte, gegen den FSV Mainz 05 waren die Paderborner am Ende aufgrund des Spielverlaufs sogar bitter enttäuscht, dass es "nur" ein einziger Zähler geworden war. Im Spiel gab es viele Situationen, die Hoffnung machen, dass der SCP in seiner Premierensaison nicht nur als Kanonenfutter für die anderen 17 Bundesliga-Clubs dienen wird.
Die Paderborner, die gänzlich ohne großen Namen in ihrem Kader auskommen, hatten am Ende der Partie zwar weniger Ballbesitz und weniger Torschüsse abgegeben, aber dennoch insgesamt das bessere Spiel gemacht als die Mainzer. Zugegeben: Das kriselnde Mainz ist derzeit sicherlich nicht der schwierigste Gegner, den die Bundesliga zu bieten hat. Aber die Art und Weise, in der Paderborn beim Bundesliga-Debüt aufgetreten ist, ist bemerkenswert. Schwungvolles Offensivspiel, viel Bewegung, immer wieder spielerische Ansätze, kein tumbes Gemauere und viel mehr als die Angsthasentaktik: Jeder Ball wird lang von hinten rausgekloppt und vorne hilft der liebe Gott.
Auch wenn die Paderborner wohl bis zum Ende der Saison gegen den Abstieg kämpfen werden: Falls sie sich ihre Unbekümmertheit erhalten und auch dann nicht von ihrer offensiven Taktik abweichen, wenn die Erfolge auf dem Platz mal für längere Zeit ausbleiben, sind sie eine absolute Bereicherung für Deutschlands beste Fußball-Liga.