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Kujat lobt Rolle Russlands im Syrien-Konflikt

12. Februar 2016

Es sind eindeutige Worte, die der frühere Generalinspekteur der Bundeswehr zu Syrien äußert. Der Westen kommt dabei nicht gut weg. Kujat findet zudem, Moskau habe den Friedensprozess erst möglich gemacht.

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Harald Kujat (Foto: Imago)
Bild: Imago/Müller-Stauffenberg

Anders als westliche Regierungen und die NATO beurteilt der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, das Eingreifen Russlands in den Syrien-Krieg als wegweisende Entscheidung. "Die Russen haben mit ihrem militärischen Eingreifen den Friedensprozess erst ermöglicht", sagte Kujat, der als anerkannter Experte für Sicherheitspolitik gilt, der "Passauer Neuen Presse". In der Vergangenheit warb er angesichts des Syrien-Kriegs mehrfach für eine Allianz des Westens mit dem Kreml.

Bis September 2015 habe in Syrien Stillstand geherrscht, wies Kujat darauf hin. Weder die Amerikaner noch die Europäer hätten eine Strategie für ein friedliches Syrien gehabt. Sie seien auch nicht bereit gewesen, sich massiv zu engagieren. "Die Russen haben es gemacht und damit ein Fenster für eine politische Lösung aufgestoßen", erklärte der 73-Jährige.

"Der IS hätte Syrien übernommen - dann den Libanon"

Kujat, der früher auch den Vorsitz des Militärausschusses der NATO inne hatte, erinnerte, dass vor dem Eingreifen Russlands die syrische Armee vor ihrem Ende gestanden habe. "Ich hätte ihr nur noch wenige Wochen gegeben. Dann wäre Syrien kollabiert und der IS hätte das Land übernommen." Das nächste Ziel wäre nach Kujats Worten der Libanon gewesen - und das übernächste Israel. "Das hätte weitreichende Folgen auch für uns gehabt."

Der General außer Dienst widersprach auch dem immer wieder von westlichen Ländern geäußerten Vorwurf, wonach Präsident Wladimir Putin mit den russischen Bombardements in Aleppo gezielt versuche, die Lage zu verschärfen. Kujat ist davon überzeugt, dass Moskau in Syrien nach einem strategischen Plan vorgeht: "Putins Ziel lautet, den Vormarsch der syrischen Truppen in Richtung IS-Gebiet zu unterstützen." Aleppo sei auf diesem Weg bisher wie ein Sperrriegel gewesen, da die Stadt von der syrischen Opposition gehalten werde.

se/ml (dpa)