Kräftige Kursgewinne
19. September 2007Die Börse in Tokio schloss am Mittwoch (19.09.07) mit einem kräftigen Plus. Der Nikkei-Index legte um 3,67 Prozent zu und ging mit 16.381,54 Punkten aus dem Handel. Am japanischen Markt gewannen vor allem die Aktien von Banken und High-Tech-Firmen deutlich hinzu. "Die Entscheidung der Fed wird die Sorgen deutlich verringern, dass sich eine Verlangsamung der US-Wirtschaft auf die Exporte auswirkt", sagte Choo Heeyeop von Korea Investment and Securities.
Dax schießt nach oben
Mit einem Kurssprung hat der deutsche Aktienmarkt auf die deutliche Zinssenkung der US-Notenbank reagiert. Der Dax schoss am Mittwoch (19.09.07) in den ersten Handelsminuten um zwei Prozent auf 7725 Punkte nach oben. "Die Zinssenkung der Fed steht heute eindeutig im Vordergrund", sagte ein Börsianer in Frankfurt am Main.
Auch die Börsen in Hongkong, Singapur, Südkorea, Taiwan und Australien verbuchten Gewinne. Zuvor hatte bereits die New Yorker Wall Street die Zinsentscheidung der Federal Reserve (Fed) vom Dienstag (18.09.07) mit kräftigen Kursaufschlägen honoriert. Der Dow-Jones-Index stieg um 2,5 Prozent auf 13.739,39. Die US-Notenbank hatte wegen der US-Immobilienkrise und Turbulzen am Finanzmarkt den Zielsatz für Tagesgeld um 50 Basispunkte auf 4,75 Prozent reduziert.
Dollar verliert
Auch im internationalen Devisenhandel folgten der Leitzinssenkung heftige Aktivitäten. Gegenüber dem Euro fiel der Dollar auf ein Rekordtief. Ein Euro wurde in New York vorübergehend mit 1,3979 Dollar gehandelt. Auch gegenüber dem Pfund und dem kanadischen Dollar verlor die US-Währung an Wert.
Die Leitzinssenkung war die erste seit vier Jahren. Zusätzlich hatte die Fed den Diskontsatz, zu dem sich Banken direkt bei der Fed Geld leihen können, ebenfalls um 50 Basispunkte auf 5,25 Prozent gesenkt. Damit verringern sich die Kreditkosten für Millionen Verbraucher und Unternehmen.
Was macht die Europäische Zentralbank?
Ob der Anstieg der Aktienkurse Bestand haben wird, ist aber fraglich. "Es ist kein gutes Zeichen, dass die Fed so deutlich in den Markt eingreifen muss", sagte ein Börsianer in Frankfurt: "Die Probleme durch die Krise am US-Hypothekenmarkt sind dadurch nicht weg."
Nach Einschätzung des Konjunkturchefs des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) Joachim Scheide wird es die Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) schwer machen, ihre Leitzinsen weiter zu erhöhen. Sollte die EZB dennoch, wie noch vor einigen Wochen allgemein erwartet, den Zins erneut anheben, "kann es sein, dass der Dollar weiter unter Druck gerät und den Euro stark aufwertet." (mb)