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Vorgehen auch gegen Assad gefordert

15. September 2015

Die Londoner Denkfabrik IISS mahnt, in Syrien nicht nur gegen die Extremisten des "Islamischen Staates" zu kämpfen. Russlands Präsident Putin ruft ebenfalls zum Kampf gegen den IS auf, hält aber am Assad-Regime fest.

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IS-Kämpfer in einem Propagandavideo der Miliz (Foto: abaca)
Bild: picture-alliance/abaca

Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) ist nach Ansicht des Internationalen Instituts für Strategische Studien nur zu schlagen, wenn der Westen sich Syriens Machthaber Baschar al-Assad entgegenstellt. "Die derzeitige Strategie ist höchst fehlerhaft", sagte Emile Hokayem, Nahostexperte des renommierten Instituts in London. In einem Lagebericht verwies er darauf, dass die internationale Koalition bislang keine entscheidenden Erfolge gegen den IS erzielt habe. Die De-Facto-Teilung Syriens und des Iraks sei vorerst nicht rückgängig zu machen.

Russlands Präsident Wladimir Putin rief derweil die internationale Gemeinschaft zum gemeinsamen Kampf gegen den IS auf. Allerdings unterstützt Moskau massiv die syrische Regierung. Die westlichen Staaten streben dagegen eine Lösung des Konflikts ohne Assad an, haben ein militärisches Engagement gegen das Regime aber vermieden.

Sunniten und Kurden einbinden

Dem Londoner Strategieforschungsinsitut zufolge ist der Westen im Kampf gegen die sunnitische Terrorgruppe auf die Kurden und auf andere sunnitische Muslime angewiesen. Dazu müsse der Westen die Kurden auf seiner Seite halten. "Wenn man sunnitische Araber an Bord holen will, braucht man eine politische und militärische Lösung, um das Schicksal Assads in Angriff zu nehmen", sagte Hokayem. Vor dieser "harten Wahrheit" drücke sich der Westen.

Außerdem habe sich der IS, der über 25.000 Kämpfer verfüge, als "anpassungsfähig und robust" erwiesen, heißt es in dem Bericht. Die starke Präsenz in lokalen und internationalen Medien, zu der etwa die brutalen Enthauptungen von Geiseln beigetragen hätten, mache die Gruppe für potenzielle Dschihadisten attraktiv.

ago/uh (dpa)