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Laues Lüftchen auf dem Arbeitsmarkt

30. Oktober 2012

Der Dampfer fährt noch, wird aber langsamer: Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist zwar gesunken, im Vergleich zum Oktober 2011 aber erstmals seit über zwei Jahren gestiegen. Also nur eine schwache Herbstbelebung.

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buntes herbstlaub (Foto: dapd)
herbst (blätter) wetter symbolbildBild: AP

"Die schwächere konjunkturelle Entwicklung macht sich auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar", sagte der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, am Dienstag in Nürnberg. Zwar ist die Zahl der Arbeitslosen im Oktober gegenüber dem Vormonat um 35.000 auf rund 2,75 Millionen gesunken, das sind aber rund 16.000 Arbeitslose mehr als im Oktober des vergangenen Jahres.

Insgesamt verharrte die Arbeitslosenquote bei 6,5 Prozent. Die nachlassende Dynamik am Arbeitsmarkt hatte sich schon seit Monaten angedeutet - zum einen, weil die Unternehmen wegen der unsicheren Konjunkturaussichten vorsichtiger bei der Besetzung neuer Stellen geworden sind, zum anderen, weil weniger Arbeitslose durch Förderprogramme aus der Statistik fallen.

Arbeitslosenquoten im internationalen Vergleich (Grafik: DW/ S. Hüls / O. Pock Quelle: Eurostat)
Arbeitslosenquoten im internationalen Vergleich: Ausreißer Spanien und Griechenland

Nur eine Delle?

Trotzdem zeigt sich BA-Chef Frank-Jürgen Weise zufrieden: "Insgesamt zeigt sich der Arbeitsmarkt robust und in einer guten Verfassung", sagte er. Ähnlich sehen das von der Agentur Reuters befragte Analysten: "Das sind die Spuren der schwächeren Konjunktur", sagt zum Beispiel Stephan Rieke von der BHF-Bank. "Wir können nur hoffen, dass es nicht nachhaltiger wird. Wir gehen aber davon aus, dass wir nur eine Konjunkturdelle erleben werden und sich die Wirtschaft zum Frühjahr hin wieder belebt. Insgesamt ist der Arbeitsmarkt weiter relativ robust."

Auch das Statistische Bundesamt meldet eine "nachlassende Dynamik beim Beschäftigungsaufbau". Im September 2012 waren nach vorläufigen Berechnungen der Wiesbadener Statistiker insgesamt 41,8 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig. Damit liegt die Erwerbstätigenzahl um 324 000 Personen über dem Niveau von September 2011 - ein Zuwachs um 0,8 Prozent.

"Der Beschäftigungszuwachs gegenüber dem Vorjahr setzte sich somit im September 2012 mit nachlassender Dynamik fort", schreiben die Statistiker. Die Zuwachsraten im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat nehmen kontinuierlich ab. Im Januar 2012 registrierten die Statistiker noch einen Zuwachs von 1,4 Prozent, der seitdem um 0,6 Prozentpunkte zurückging.

wen/sc (rtr, dpa, dapd)