Leipzig büßt Punkte in Augsburg ein
3. März 2017Dienstreisen ins Bundesland Bayern? Für RB Leipzig bisher keine lohnenswerte Investition. In seiner ersten Bundesliga-Saison gab es bisher ein 0:1 beim FC Ingolstadt und ein 0:3 beim FC Bayern München. Diesmal nimmt der Rasenballverein immerhin einen Punkt mit nach Hause. 2:2 (1:1) endete die Freitagabendpartie zu Beginn des 23. Spieltages.
Wie so oft in dieser Saison begann der Tabellenzweite aus Leipzig forsch. Aber der Gastgeber stellte sich nicht hinten rein, sondern spielte selbstbewusst mit. Beeindruckend, wie souverän der gerade mal 18-Jahre alte Kevin Danso, der heute als jüngster FCA-Profi sein Bundesliga-Debüt gab, in der 10. Minute beispielhaft agierte: Er klärte im eigenen Strafraum resolut gegen Emil Forsberg. Der Schwede fiel, aber es war eine faire Aktion, die sich wohl der ein oder andere Routinier im Sechzehner nicht getraut hätte. Insgesamt zeigte Danso eine tolle Leistung in seiner ersten Bundesliga-Partie. "Es war super. Natürlich war ich nervös. Aber die Kollegen waren super", meinte Danso nach dem Spiel gegenüber dem Fernsehsender Sky, der am Mikrofon viel aufgeregter wirkte als während der Partie.
Trotzdem war das Führungstor von Augsburg überraschend. Nach einem Ballverlust von RB Leipzig schlug Konstantinos Stafylidis einen kleinen Haken und zog dann einfach mal aus 30 Metern ab. Zwar war RB-Schlussmann Peter Gulacsi noch mit den Fingerspitzen dran, aber halten konnte er diesen harten Schuss nicht (19. Minute).
Werner. Immer wieder Werner
Die Freude währte jedoch nicht lange. Naby Keita spielt einen tollen Pass zu Timo Werner. Der Stürmer setzte sich mittig vor dem Strafraum gegen zwei Gegenspieler durch und drückt den Ball links an Torwart Marvin Hitz vorbei. Vom Innenpfosten sprang der Ball dann ins Netz (25.) zum 1:1-Ausgleich.
Werner, der von den FCA-Fans wegen seiner Schauspieler-Schwalbe gegen den FC Schalke 04 zuvor mit Schmähgesängen bedacht worden war, gelingt derzeit einfach fast alles. Für den 20-Jährigen war es bereits das 14. Saisontor. Danach wurde das Spiel bis zur Halbzeit nickelig, es gab vier Gelbe Karten. Was Schiedsrichter Patrick Ittrich jedoch in der 42. Minute nicht sah: Augsburgs Gojko Kacar hielt Marcel Sabitzer im Strafraum am Arm fest - das war elfmeterwürdig.
Aus der Torchance das Gegentor
Kurz nach der Halbzeit drehten die Gäste die Partie. Verteidiger Marvin Compper nickte nach einer Ecke den Ball mit dem Kopf ein (52. Minute). Aber auch diese Führung hielt nicht lange. Diesmal glich der FCA nach acht Minuten aus - dabei war es eigentlich eine Chance für Leipzig. Über einen schnellen Konter landete der Ball bei Martin Hinteregger, der aus 16 Metern flach in die linke Ecke einschob (60.).
Wieder acht Minuten später hätte Leipzig wieder in Führung gehen müssen: Bei Sabitzers Pass von rechts flach in den Strafraum rutschte zunächst Kacar am Ball vorbei, dann trat Werner über den Ball. Eigentlich schließt der Torjäger solche Gelegenheiten souverän ab. Bis zum Schluss blieb es eine offene Partie, bei der beide Mannschaften noch Chancen hatten, aber nicht nutzten.
"Wir haben gigantisch gegen gehalten, mutig umgeschaltet und verdient einen Punkt geholt", lobte FCA-Sportdirektor Stefan Reuter nach der Partie die Mannschaft gegenüber Sky. RB-Profi Marcel Halstenberg war dagegen nicht erfreut: "Wir sind nicht zufrieden. Wir wollten hier drei Punkte mitnehmen und haben beim 2:2 ein blödes Gegentor bekommen."
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