Mönchengladbach erkämpft Sieg
26. Februar 2017Borussia Mönchengladbach nimmt in der Bundesliga langsam wieder Tuchfühlung zu den internationalen Plätzen auf. Drei Tage nach dem Europapokal-Wunder beim AC Florenz setzte sich die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking mit 2:0 (0:0) beim FC Ingolstadt durch. Für den entscheidenden Treffer sorgte Lars Stindl durch ein umstrittenes Handtor in der 60. Minute. Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte André Hahn in der Nachspielzeit (90.+1).
"Lars macht es nicht absichtlich, er hat die Augen zu", sagte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl beim TV-Sender Sky: "Es ist scheiße für die Mannschaft, die es bekommt, wir hatten das Quäntchen Glück. Aber ich hätte nicht meckern dürfen, wenn es abgepfiffen wird. Ob es regelkonform ist oder nicht, darüber möchte ich nicht urteilen." Für Eberls Ingolstädter Pendant Thomas Linke gab es dagegen keine zwei Meinungen: "Das war ein ganz klares Handspiel. Was hat die Hand da oben zu suchen?"
Auch der Torschütze äußerte sich nach dem Spiel etwas kleinlaut. "Es war eine knifflige Situation, das gebe ich zu. Ein bisschen an meiner Reaktion hat man gesehen, dass es nicht astrein war, aber im Nachhinein war es keine Absicht, die Hand mit ins Spiel zu nehmen", sagte Stindl.
Stindl trifft mit dem Arm
In der ersten Halbzeit waren den Gästen aus Mönchengladbach die Strapazen der Europa-League-Reise noch deutlich anzumerken. Die besseren Möglichkeiten hatte demzufolge der FCI. Alfredo Morales trat freistehend über den Ball, Marcel Tisserand vergab eine gute Kopfballchance. Die beste Gelegenheit vor der Pause hatte für das bislang schwächste Heimteam der Liga Dario Lezcano. Viel mehr passierte aber nicht, das Spiel verflachte zusehends, die Gladbacher gerieten nur vereinzelt unter Druck. In der Offensive fehlte es der Hecking-Elf allerdings auch meist an Durchschlagskraft.
Die Ingolstädter kamen kraftvoll aus der Kabine. Einen Kopfball von Marvin Matip entschärfte Borussia-Torwart Yann Sommer glänzend. Es war die erste zwingende Torchance des Spiels. Nach einer Ecke von Oscar Wendt brachte Stindl die Gladbacher in Führung. Die Flanke prallte von der Brust des Offensivspielers an den rechten Arm. Der Schiedsrichter gab den Treffer und alle Ingolstädter Proteste ob des Armeinsatzes nutzen nichts. Die Hausherren ließen sich aber nicht unterkriegen und kämpften sich wieder zurück in die Partie, die bis in die Schlussphase offen war. Beinhae hätten die Gastgeber sogar noch ausgeglichen, doch Sommer hielt in der 89. Minute klasse gegen Almog Cohen. Der eingewechselte Hahn sorgte dann in der Nachspielzeit für die endgültige Entscheidung.
Schalke schafft nur Remis
Zum Auftakt der "Wochen der Wahrheit" hat Schalke 04 im Rennen um die erneute Europapokal-Teilnahme einen weiteren Rückschlag hinnehmen müssen. Die Königsblauen kamen trotz früher Führung nicht über ein 1:1 (1:0) gegen 1899 Hoffenheim hinaus und liegen weiter acht Punkte hinter den internationalen Plätzen zurück. Alessandro Schöpf brachte Schalke bereits in der sechsten Minute in Führung, ehe Sebastian Rudy in der zweiten Halbzeit wieder ausgleichen konnte (79.).
Hoffenheim macht Druck
Die Gastgeber begannen furios: Sead Kolasinac setzte auf der linken Seite Guido Burgstaller ein, dessen Hereingabe Schöpf zur frühen Führung nutzte - der Österreicher hatte bereits in den letzten beiden Spielen das 1:0 erzielt. Nach dem frühen Rückstand setzte Hoffenheim die Gastgeber mit schnellem Kombinationsspiel unter Druck. Der sehr auffällige Steven Zuber verfehlte nur knapp das Tor. Die Schalker Defensive stand aber meist sicher.
Als sich Kerem Demirbay einmal durchsetzte, rettete Torwart Ralf Fährmann stark. Offensiv allerdings brachten die Königsblauen fast gar nichts mehr zustande. Nach der Pause entdeckte die Elf von Trainer Markus Weinzierl auch wieder die gegnerische Hälfte und tauchte das eine oder andere Mal gefährlich vor 1899-Schlussmann Oliver Baumann auf. Das Tor erzielte allerdings Hoffenheim: Rudy nickte eine Zuber-Flanke aus sieben Metern zum Ausgleich ein.
Noch nicht genug vom Fußball? Dann lesen Sie doch die beiden Partien in unserem Liveticker nach. Wer die 22 Tore in den fünf Samstagspartien erzielte, können Sie hier erfahren. Und zum Freitagspiel gibt es natürlich auch eine Zusammenfassung.
tk/sw (sid, dpa)