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Kunst

"Drifter": Fotos von Lenny Kravitz

24. Mai 2019

Lenny Kravitz hat während seiner aktuellen "Raise Vibration"-Tour die Fotoausstellung "Drifter" eröffnet. Der Musiker ist nämlich auch ein talentierter Fotograf. Im Wetzlarer Leica-Stammwerk fand die Vernissage statt.

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Fotoausstellung Lenny Kravitz - Drifter
Bild: DW/S. Wünsch

Gerade ist Lenny Kravitz auf seiner "Raise Vibration"- Tour. Drei Tage ist der Musiker in Deutschland und nimmt sich zwischen zwei Konzerten die Zeit für einen Abstecher ins hessische Wetzlar, um dort seine zweite Fotoausstellung "Drifter" zu eröffnen. 

Die Fotos sind Momentaufnahmen von Lenny Kravitz' vielen Reisen. Zumeist sind es Menschen, eingefangen in irgendeiner Situation: eine rauchende Frau am Bus angelehnt, eine Drag Queen in einem Pariser Hotelzimmer, ein spielendes Kind am Wasser. Alles in einer Schwarzweißoptik, für die die Leica M Monochrom-Kamera, die er benutzt, unter Fotofreunden und Fotografen Kultstatus erlangt hat.

Fotoausstellung Lenny Kravitz - Drifter, ein Besucher betrachtet die Fotografie eines spielenden Jungen am Wasser
Der spielende Junge am Wasser gehört zu Kravitz' Lieblingsmotiven

Kravitz' erste Kamera war die Leicaflex seines Vaters. Seymour Kravitz war selber passionierter Fotograf, dokumentierte unter anderem den Vietnamkrieg. Seinem Sohn schenkte er seine Kamera, als der 21 Jahre alt war. Damit entdeckte Lenny Kravitz seine Liebe zur Fotografie. "Ich spielte früher mit der Leica Kamera meines Vaters, hatte aber keine Ahnung, wie man sie benutzt. Ich fühlte mich von der Kamera und dem Design angezogen." Später freundete er sich mit Fotografen an, ging mit in ihre Dunkelkammern und Studios, sah ihnen bei der Arbeit zu. Das fand er "magisch". Und so lernte er das Fotografieren und blieb der Kamera dieser Marke treu. 

Einfach mal zurückknipsen

Die Idee, aus seinem Hobby noch mehr zu machen, kam spontan, als er eines Tages auf einem Roten Teppich seine Kamera zückte und einfach mal zurück fotografierte. Dabei kamen so tolle Fotos heraus, dass Lenny Kravitz 2015 mit einem Bildband und seiner ersten Ausstellung "Flash" künstlerisches Neuland betrat.

Zu Kravitz’ großen Vorbildern zählen Mark Seliger, einer der wichtigsten amerikanischen Porträtkünstler, und Jean-Baptiste Mondino, der auch als Regisseur von Musikvideos für David Bowie, Madonna oder Sting bekannt ist.

Lenny Kravitz, der in wenigen Tagen 55 wird, bezeichnet sich selbst als "Drifter", als Herumtreiber. "Ich bleibe an keinem Ort lange", sagte er, er möge es einfach, unterwegs zu sein. Und so spiegelt die 40 Fotografien umfassende Ausstellung auch die ständigen Reisen des Rockstars wieder. Lenny Kravitz zeige uns die Welt, wie er sie sieht, sagt die Kuratorin der Ausstellung Karin Rehn-Kaufmann: "Es ist ein sehr persönliches Reisetagebuch."

Fotobuch Flash von Lenny Kravitz
Paparazzi in Cannes aus der Sicht von Lenny KravitzBild: 2014 Lenny Kravitz

Die Menschen, die Lenny Kravitz fotografiert, merken davon oft nichts. Aus Respekt vor ihnen spreche er sie dann an, ob es in Ordnung sei, dass er sie fotografiert hat. Die meisten, sagt er, seien sehr offen, vor allem, wenn sie ihn erkennen. So ist seine Bekanntheit eher Türöffner als Hindernis. 

Was er Anfängern und ambitionierten Hobbyfotografen rät, wollte dw.com von Lenny Kravitz wissen. Ein richtiges Rezept habe er nicht, er schwöre auf Spontaneität: "Jeder hat seine eigene Vision. Ich kann nur sagen: Öffne dein Herz und hör, was es dir sagt. Und dann versuche, etwas einzufangen, das nur du so einfangen kannst." 

Fotoausstellung Lenny Kravitz - Drifter, Hier die Sonderedition der Leica M mit zwei Objektiven
Diese Luxus-Kamera in Python-Optik ist 22.900 Euro wertBild: DW/S. Wünsch

Kameras zu Schnäppchenpreisen
In Anlehnung an seine erste Kamera hat Kravitz in Zusammenarbeit mit der Firma Leica vor vier Jahren eine Luxus-Sonderedition herausgebracht, mit Abnutzungsspuren versehen, so dass die nagelneue Kamera aussah, als sei sie schon 20 Jahre lang im Einsatz gewesen. Der Preis für eine der auf 125 Stück limitierten Kameras lag bei 22.500 Euro.

Passend zur Ausstellung "Drifter" kommt nun eine weitere Kravitz-Sonderedition raus: Das Modell Leica M Monochrome ist in synthetischem Pythonleder gehalten, passend dazu der Tragriemen in gleicher Optik. Das gute Stück ist für 22.900 Euro zu haben. Selbst diese Preise sind noch Schnäppchen, manche Sammler legen auch noch mehr Geld für eine Leica auf den Tisch.

Erfolgreicher Rockstar

Seit gut 30 Jahren ist Lenny Kravitz als Sänger und Multiinstrumetalist erfolgreich. Er hat weltweit mehr als 23 Millionen Platten verkauft. Seine größten Hits sind "Fly Away", "It Ain't Over 'Til It's Over" oder "Are You Gonna Go My Way". 

Im September 2015 brachte er sein elftes  Studioalbum "Raise Vibration" heraus, auf dem er in mehreren Songs politisch Stellung nimmt, Kriegshandlungen, Menschenrechtsverletzungen und  Umweltzerstörung anprangert.

Lenny Kravitz bei einem Konzert mit Gitarre
Lenny Kravitz auf der "Raise Vibration"-TourBild: Kruger Media/M. Bitton

Mit diesen und seinen alten Songs und Hits im Programm ist er seit Mitte letzten Jahres auf Tour. Nach den Gigs in Deutschland geht es für ihn weiter in die skandinavischen Länder, nach Brüssel und nach London. Auch auf zwei Blockbuster-Festivals in den Niederlanden wird er zu sehen sein: Auf dem Hello Festival am 8. Juni und einen Tag später auf dem dem Pink Pop.


Die Fotoausstellung "Drifter" ist noch bis zum 25. August 2019 in der Leica-Galerie in Wetzlar zu sehen.

Wuensch Silke Kommentarbild App
Silke Wünsch Redakteurin, Autorin und Reporterin bei Culture Online