Letztes Gefecht des IS in Syrien?
16. Februar 2019Kurdische Kämpfer belagern nach eigenen Angaben die letzten verbliebenen Kämpfer des "Islamischen Staates" (IS) in einem Ort im Osten Syriens. Die Dschihadisten der Terrormiliz hielten sich noch in einem Gebiet von 600 bis 700 Quadratmetern auf, sagte Dschija Furat, Kommandant der von den USA unterstützten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF). Schon bald könnten gute Nachrichten von dem Sieg über die IS-Miliz und das Ende ihrer Existenz verkündet werden, so der kurdische Kommandant.
Obwohl die IS-Miliz auf das Dorf Baghus am Ufer des Euphrat zurückgedrängt worden ist, leisten dort allerdings einige hundert Kämpfer weiter Widerstand. Zahlreiche Tunnel und Minen beeinträchtigen den Vormarsch der SDF-Truppen. Der IS wehrt sich zudem mit Selbstmordanschlägen.
Zahlreiche Zivilisten in Baghus
Auch halten sich nach SDF-Angaben weiterhin zahlreiche Zivilisten in dem Dorf an der irakischen Grenze auf. "Es sind noch immer Zivilisten in Baghus und wir bemühen uns, sie rauszuholen", sagte der SDF-Sprecher Mustefa Bali. Seit Dezember sind zehntausende Angehörige von Dschihadisten aus der letzten IS-Bastion geflohen und haben sich den SDF-Einheiten ergeben, darunter auch viele europäische Frauen und Kinder.
Die überwiegend aus kurdischen Kämpfern bestehenden SDF-Einheiten gehen seit September mit Unterstützung der internationalen Anti-IS-Koalition gegen die letzten Rückzugsgebiete der Dschihadisten vor. US-Präsident Donald Trump hatte am Donnerstag erklärt, dass binnen 24 Stunden der Sieg über die Extremistengruppe verkündet werden könne.
Der IS hatte Mitte 2014 weite Teile Syriens und des Irak unter seine Kontrolle gebracht und ein "Kalifat" ausgerufen. Es entsprach zu Höchstzeiten in etwa der Größe Großbritanniens. Dort ließ der "Islamische Staat" eigene Schulbücher drucken, Öl produzieren, es wurden Steuern eingetrieben und eine eigene Währung herausgegeben. Im Irak gilt der IS inzwischen als besiegt.
pg/AR (dpa, afp)