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+++ Live-Ticker: Paris und der Terror +++

16. November 2015

Trauer nach dem Terror von Paris: In ganz Europa gedenken Menschen der Opfer der Anschläge. Bei Polizeirazzien in Frankreich werden 23 Verdächtige gefasst. Fünf Attentäter sind identifiziert. Hier das Neueste im Ticker:

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Frankreich Schweigeminute nach Terroranschlägen in Paris
Bild: Reuters/P. Wojazer

Das ist bislang passiert:

  • In ganz Europa gedenken die Menschen in einer Schweigeminute der Opfer.
  • Die französische Polizei geht in mehreren Städten gegen Verdächtige vor. Bei 150 Razzien gibt es zahlreiche Festnahmen, Waffen werden sichergestellt.
  • Als Drahtzieher der Terrorserie gilt jetzt der polizeibekannte Belgier Abdelhamid Abaaoud, der in Syrien für den IS kämpfen soll.
  • Gefahndet wird auch nach dem 26-jährigen Salah Abdeslam. Er ist nach Angaben der Ermittler der Bruder eines getöteten Attentäters. Laut Medienberichten konnte Abdeslam eine Polizeikontrolle ungehindert passieren.
  • Frankreich flog massive Luftangriffe in Syrien auf mutmaßliche Stellungen der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS).

Die Ereignisse im Live-Ticker:

14.15: In einer neuen Videobotschaft haben die IS-Dschihadisten Frankreich und seinen Verbündeten mit weiteren Terrorangriffen gedroht. Ziel seien vor allem alle Staaten, die sich an Luftschlägen gegen den IS beteiligten.

13.50: Die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) haben nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel unter dem Eindruck der Anschläge von Paris den Kampf gegen den Terrorismus und die Lösung der Flüchtlingskrise zu zentralen Aufgaben der Welt-Gemeinschaft erklärt. "Wir senden als G20-Länder ein entschlossenes Signal aus, dass wir stärker sind als der Terrorismus", sagte sie kurz vor dem Ende des zweitägigen Gipfeltreffens in der Türkei.

13:10: Vor dem Fußball-Freundschaftsspiel gegen die Niederlande am Dienstag in Hannover nehmen Bundestrainer Joachim Löw und Team-Manager Oliver Bierhoff vor Journalisten Stellung. "Wir hatten jetzt auch ein bißchen Zeit, uns Gedanken zu machen und den ersten Schock zu verarbeiten", sagte Löw. Das deutsche Team spielte am vergangenen Freitag in Paris, als in unmittelbarer Nähe die Anschläge geschahen. Die morgige Partie habe eine klare Botschaft, so Löw.

13:04: Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger informiert darüber, dass es in Arnsberg eine Verhaftung gegeben habe. Es handele sich um einen Algerier."Es wird derzeit untersucht, ob der Mann möglicherweise Mittäter oder Mitwisser ist", sagte Jäger.

12:46: Zwischenzeitlich hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel im türkischen Belek zu den G20-Beratungen geäußert. Die Regierungschefin lasse "ein mögliches verschärftes militärisches deutsches Vorgehen gegen die Terrormiliz 'Islamischer Staat' (IS) offen", so die Zusammenfassung von dpa. Merkel wörtlich: "Möglicherweise spielt in diesem Prozess auch die UN eine Rolle. Weitergehende Dinge kann ich jetzt nicht sagen."

12:00: Europa schweigt. In Paris und vielen anderen Metropolen der Europäischen Union gedenken die Menschen der Opfer der Terroranschläge von Paris.

11:55: Die Nachrichtenagentur Reuters meldet unter Berufung auf den Radiosender RTL, dass der Gesuchte Verdächtigte Salah Abdeslam von der belgischen Polizei gefasst worden sei. Dem widerspricht der belgische Sender RTBF: Salah Abdeslam sei nicht verhaftet. Fest steht aber wohl, dass es eine Festnahme gegeben hat.

11:27: Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier warnt vor einer überzogenen militärischen Reaktion auf die Anschläge von Paris. All wüssten, dass der Kampf gegen den Terrorismus am Ende nicht militärisch gewonnen werden könne, sagt der SPD-Politiker am Rande des EU-Außenministertreffens in Brüssel.

Mehr als hundert Verdächtige unter Hausarrest

11:15: Der französische Innenminister stellt vor Journalisten eine Bilanz der nächtlichen Polizei-Aktionen vor: 23 Verdächtige seien festgenommen worden, sagt Bernard Cazeneuve in Paris. 168 Wohnungen wurden durchsucht, viele Waffen beschlagnahmt. Außerdem stehen nun 104 Menschen in Frankreich unter Hausarrest.

11:05: Die Deutsche Presse-Agentur meldet, dass im Brüsseler Stadtteil Molenbeek eine Polizeiaktion im Gange sei. Sondereinsatztruppen seien vor Ort, heißt es auch im belgischen Rundfunk RTBF. Ein "SPIEGEL"-Reporter twittert Fotos des Einsatzes.

10:53: Einer der mutmaßlichen Attentäter von Paris ist 2013 in die Türkei eingereist, wie türkische Behörden mitteilten. Und: Man habe Frankreich bereits im Dezember 2014 und im Juni 2015 Hinweise über den Mann gegeben.

10:13: Neue Informationen der Pariser Staatsanwaltschaft: Insgesamt sind nun fünf der sieben getöteten Terroristen identifiziert. Einer der Selbstmordattentäter aus dem Konzertsaal "Bataclan" stand schon einmal wegen Gründung einer terroristischen Vereinigung unter Verdacht. Gegen den Mann namens Samy Amimour wurde wegen einer versuchten Reise in den Jemen 2012 ermittelt. Klar ist nach der Mitteilung von Chefermittler Francois Molins nun auch, dass ein anderer Attentäter aus dem "Bataclan" der Mann war, der den auf den Namen Ahmad Al Mohammed ausgestellten syrischen Ausweis benutzt hat.

Paris Anschläge - Verdächtiger Ahmad Almohammad
Bild: picture-alliance/dpa/Kyodo

09:50: Die belgische Tageszeitung "De Standard" nennt den polizeibekannten Dschihadisten Abdelhamid Abaaoud als möglichen Drahtzieher der Taten von Paris. Der Mann gilt bereits seit längerem als der meistgesuchte Islamist Belgiens. Beobachter gehen davon aus, dass er sich nun in Syrien aufhält.

08:59: Die französische Agentur AFP meldet, bei einem Anti-Terror-Einsatz in Lyon habe die Polizei fünf Personen festgenommen und unter anderem einen Raketenwerfer sichergestellt.

Valls warnt vor weiteren Terrorakten

08:23: Frankreichs Premierminister Manuel Valls sagt dem TV-Sender RTL, die Anschläge seien in Syrien vorbereitet worden. Und es seien weitere Terrorakte auch gegen andere europäische Länder in Vorbereitung.

Terror in Paris: Bataclan
Die Szenerie am "Bataclan" in der TerrornachtBild: Reuters/C. Hartmann

08:18: Der britische Premierminister David Cameron fordert vom Parlament Unterstützung für die Beteiligung seines Landes an Luftangriffen in Syrien. "Wir müssen das Parlament überzeugen", sagte er der BBC.

02:59: In Bobigny, einem Vorort der französischen Hauptstadt im Nordosten, durchsuchen Ermittler ein Haus. Dies erfuhr AFP aus Ermittlerkreisen. Französische Tageszeitungen berichten später von Polizeiaktionen in mehreren französischen Städten.

Frankreich Paris Fahndungsfoto Abdeslam Salah
Das Fahndungsfoto des Verdächtigen Abdeslam SalahBild: picture-alliance/dpa/Police Nationale

23:42: Der inzwischen international zur Fahndung ausgeschriebene Verdächtige Abdeslam Salah ist der Polizei nach einem Bericht der Zeitung "Le Monde" entkommen. Das Blatt berichtet in seiner Online-Ausgabe, der 26-Jährige sei von der Polizei im Zuge der verschärften Kontrollen im nordfranzösischen Cambrai überprüft, aber nicht festgenommen worden. In dem Wagen hätten sich noch zwei weitere Insassen befunden.

sc/ml/qu (dpa, afpe, rtre, APE)