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Malaysia Airlines entlässt 6000 Mitarbeiter

1. Juni 2015

Vom Horror-Jahr 2014 hat sich Malaysia Airlines bisher nicht erholt. Jetzt soll ein neuer Chef den Neuanfang einleiten. Er kommt aus Deutschland - und greift gleich hart durch.

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Malaysia Airlines Boeing 777-200ER
Bild: cc-by-sa/Laurent Errera/L'Union

Der deutsche Manager Christoph Müller will mit dem Abbau tausender Stellen seinen neuen Arbeitgeber Malaysia Airlines retten. "Wir sind eigentlich pleite", sagte Müller am Montag auf einer Pressekonferenz in Kuala Lumpur.

Allen 20.000 Beschäftigten von Malaysia Airlines sei gekündigt worden, sagte Müller. 14.000 hätten jedoch ein Angebot für eine Weiterbeschäftigung beim Neustart des Unternehmens erhalten. Die Mitarbeiter sollten demnach innerhalb von zwölf Tagen entscheiden, ob sie in dem Unternehmen bleiben wollen. Müller, der im Mai den Chef-Posten bei Malaysia Airlines übernommen hatte, soll das asiatische Unternehmen aus der Krise holen. Zuvor war er Chef der irischen Fluggesellschaft Aer Lingus.

Lange Durststrecke

Er wolle zunächst Verträge neu verhandeln, das Personal straffer organisieren und verlustbringende Aktivitäten beenden. Zudem will er internationale Verbindungen seltener anbieten oder die Routen ganz streichen sowie dem Luftfahrtkonzern einen neuen Markenauftritt verpassen. Malaysia Air werde aber nicht zu einer Regionalgesellschaft, sagte Müller. Nach seiner Einschätzung wird die Fluggesellschaft ihre Verluste bis 2018 ausgleichen.

Die Probleme des Staatsunternehmens haben lange vor den beiden Flugzeugabstürzen im vergangenen Jahr begonnen. Nach den Katastrophen schreibt Malaysia Airlines hohe Verluste. Im März 2014 verschwand Flug MH370 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking spurlos. Im Juli desselben Jahres stürzte Flug MH17 von Amsterdam nach Kuala Lumpur über dem Kriegsgebiet Ostukraine ab, vermutlich nach Raketenbeschuss. Insgesamt kamen 537 Menschen ums Leben.

zdh/bea (dpa, rtr)