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"Einziger Weg über UN-Sicherheitsrat"

Ramata Soré27. Mai 2013

Als einziger afrikanischer Staat ist Marokko nicht Mitglied der Afrikanischen Union. Der Grund: Streit um Westsahara. Im DW-Interview erklärt Marokkos Außenminister Saad Eddine El Othmani, welche Perspektiven er sieht.

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Marokkos Außenminister Saad Eddine El Othmani (Foto: FABRICE COFFRINI/AFP/Getty Images)
Marokkos Außenminister Saad Eddine El OthmaniBild: Fabrice Coffrini/AFP/Getty Images

DW: Sie sind zum Jubiläum der Afrikanischen Union (AU) nach Addis Abeba gekommen, bleiben aber den Aktivitäten der AU fern. Besteht die Möglichkeit, dass Marokko wieder in die Organisation eintritt?

Saad Eddine El Othmani: Marokko hat keinen offiziellen Antrag gestellt, um wieder in die AU aufgenommen zu werden. Danach wird Marokko nie fragen, solange es ein Gebiet gibt, das keine territorialen Ansprüche hat und nach internationalen Gesetzmäßigkeiten nicht anerkannt ist. Denn dieses Gebiet beeinträchtigt die territoriale Integrität und die Souveränität Marokkos.

Die Vereinten Nationen haben diese Problematik auch diskutiert und festgestellt, dass es auf dem Territorium zu Menschenrechtsverletzungen kam. Das hat Marokko verärgert. Wie gedenken Sie, das Problem mit Westsahara zu lösen?

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen nimmt sich persönlich dieser Sache an. Das Problem wird sich nicht lösen lassen, solange der Prozess, den der Sicherheitsrat in Gang gesetzt hat, nicht zu Ende geführt ist. Das ist der einzige Weg. Nur die Gegner Marokkos sprechen von Menschenrechtsverletzungen.

Die Karte zeigt Westsahara, Marokko und Algerien.
Die Region Westsahara in Nordwestafrika wird zu rund 80 Prozent von Marokko kontrolliert. Die restlichen 20 Prozent sind in der Hand der Unabhängigkeitsbewegung Frente Polisario

Wann könnte die Problematik Ihrer Meinung nach geklärt sein, sodass Marokko wieder Teil der AU wird?

Das hängt nicht nur von Marokko ab. Marokko hat viel Aufwand betrieben: 2007 hat das Land dem UN-Generalsekretär auf Forderung der internationalen Gemeinschaft hin einen Vorschlag für die Autonomie der marokkanischen Westsahara-Regionen unterbreitet. Die Gegenparteien haben seitdem leider nichts unternommen. Sie sind unbeweglich, und das schon seit 37 Jahren.

Verstehe ich Sie richtig: Sie finden, dass Westsahara sich nicht genug um eine Lösung des Konflikts bemüht?

Marokko ist Westsahara. Und Westsahara ist ein Teil von Marokko. Und eine Sache sollte man wissen: Die internationale Gemeinschaft hat die marokkanischen Parlamentswahlen in 2007 und 2012 begrüßt, weil sie transparent und frei waren. Und die Wahlen haben in allen marokkanischen Provinzen stattgefunden, auch in den Provinzen der Sahrauis (Anm. d. Red.: Volksgruppe in der Region Westsahara). Sie haben selbst an den Wahlen teilgenommen und sie werden aktuell im marokkanischen Parlament durch Sahraui-Abgeordnete vertreten. Natürlich gibt es auch einige Separatisten. Ich denke, wir müssen mit dem Generalsekretär der Vereinten Nationen kooperieren, um eine endgültige Lösung zu finden.

Saad Eddine El Othmani ist Außenminister von Marokko.