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Politik

Massengrab in Myanmar gefunden

19. Dezember 2017

Die grausamen Nachrichten aus Myanmars Bundesstaat Rakhine reißen nicht ab. Jetzt wurde ein Massengrab gefunden - wahrscheinlich mit getöteten Rohingyas. Diesmal will das Militär selbst ermitteln.

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Myanmar Soldaten in Rakhine
Myanmarische Soldaten im Bundesstaat RakhineBild: Getty Images/AFP

Das Militär von Myanmar untersucht ein mögliches Rohingya-Massengrab im nördlichen Bundesstaat Rakhine. Es gebe Hinweise auf nicht identifizierte Leichen auf einem Friedhof im Dorf Inn Dinn, hieß es auf der Facebook-Seite des Armeechefs. Das Dorf liegt in der Gegend, die das Zentrum der Gewalt gegen die Minderheit der Rohingya ist.

Sollten Sicherheitskräfte für das Massengrab verantwortlich sein, werde es "harte juristische Maßnahmen" geben, hieß es in der Erklärung. Wie viele Leichen gefunden wurden, wurde nicht mitgeteilt. Behördenvertreter waren nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Der Vorwurf: Ethnische Säuberungen

Seit einem Angriff auf eine Polizeistation Ende August geht die Armee von Myanmar im Norden des Landes gewaltsam gegen die Rohingya vor. Mehr als 655.000 Angehörige der Volksgruppe flohen seither ins benachbarte Bangladesch. Nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen wurden allein im ersten Monat der gewaltsamen Niederschlagung mindestens 6700 Rohingya getötet. Die Vereinten Nationen und Menschenrechtsorganisationen werfen der Regierung des buddhistisch geprägten Myanmar "ethnische Säuberungen" gegen die muslimische Minderheit vor.

Die Organisation Human Rights Watch veröffentlichte einen Bericht über die "systematische Ermordung und Vergewaltigung" hunderter Rohingya im Dorf Tula Toli am 30. August. Neue Zeugenaussagen ergänzen darin, was bereits Journalisten und andere Menschenrechtsgruppen dokumentiert hatten.

Die Armee und die Regierung von Myanmar werfen ihrerseits den Rohingya vor, gegen Andersgläubige vorzugehen. So machte die Armee die Rohingya für ein Massaker in einem Hindu-Dorf verantwortlich, in dem im September ein Massengrab mit 45 Leichen entdeckt wurde. Beobachter werden nicht in die Konfliktregion hineingelassen.

as/kle (afp, dpa, rtre)