Mehr als 200.000 Asylanträge
14. Januar 2015Insgesamt verzeichnete das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge im vergangenen Jahr 173.072 Erst- und 29.762 Folgeanträge auf Asyl. 33.310 Menschen wurden 2014 als Flüchtlinge nach der Genfer Konvention anerkannt, das waren 25,8 Prozent aller Asylbewerber.
Wie das Bundesinnenministerium in Berlin weiter mitteilte, kam jeder fünfte Asylbewerber aus dem Bürgerkriegsland Syrien. Auf Platz zwei der Herkunftsländer folgte Serbien (27.148) vor Eritrea (13.253) und Afghanistan (9673).
"Die stetig steigenden Asylzahlen stellen uns vor enorme Herausforderungen", sagte Innenminister Thomas de Maizière (CDU). "Die immer größer werdenden Flüchtlingsströme und das damit verbundene Leid der verfolgten Menschen können uns nicht gleichgültig lassen."
"Große Hilfsbereitschaft"
Der CDU-Politiker dankte den in der Flüchtlingshilfe engagierten Menschen: "Ich bin stolz auf die vielfach gezeigte Hilfsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger dieses Landes." De Maizière betonte, im Vergleich zu den anderen EU-Mitgliedstaaten weise Deutschland "erneut mit deutlichem Abstand die höchsten Asylbewerberzahlen auf".
Das deutsche Asylrecht biete allen Menschen Schutz, die wegen politischer, rassistischer oder religiöser Verfolgung ihr Heimatland verlassen oder infolge eines Bürgerkriegs fliehen mussten, sagte de Maizière. Eine verantwortungsvolle Zuwanderungspolitik könne aber "die Tatsache nicht ignorieren, dass auch zahlreiche Menschen Asyl beantragen, die in ihren Heimatländern nicht verfolgt werden, nicht als schutzbedürftig anerkannt werden können und daher unser Land wieder verlassen müssen".
Ein Drittel der Bewerber vom Balkan
Laut Statistik wurden 30 Prozent der Asylanträge von Menschen aus Balkanstaaten gestellt - aus Sicht der Bundesregierung haben sie in aller Regel keinen Anspruch auf Asyl in Deutschland.
Die Flüchtlingsorganisation 'Pro Asyl' bezeichnete den Anstieg der Asylbewerber als lösbare Herausforderung. "Die Zahlen haben angesichts des Flüchtlingsdramas vor den Toren Europas eine überschaubare Größenordnung", sagte 'Pro-Asyl'-Geschäftsführer Günter Burkhardt der Nachrichtenagentur dpa.
Von einem nicht zu bewältigenden Ansturm - wie es einige darstellten - könne keine Rede sein. Burkhardt betonte, Deutschland müsse sich dauerhaft auf ähnlich hohe Asylbewerberzahlen einstellen. Mit Blick auf die internationale Lage sei ein Rückgang nicht in Sicht. "Das ist eine Daueraufgabe."
wl/uh (dpa, afp, epd)