Mehr als 2200 Angriffe auf Flüchtlinge
28. Februar 20182017 wurden nach Angaben des Innenministeriums 1906 Angriffe auf Flüchtlinge und 313 Anschläge sowie Überfälle auf ihre Unterkünfte gezählt. Die Sicherheitsbehörden ermittelten wegen gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung, Beleidigung, Volksverhetzung, Hausfriedensbruch, schwere Brandstiftung und Sprengstoffexplosionen, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf eine Antwort des Ministeriums auf eine Parlamentsanfrage der Linkspartei berichten. Die Bundesregierung verurteilte die Angriffe auf das Schärfste.
Zum Vergleich: 2016 waren mehr als 3500 Angriffe auf Migranten und ihre Unterkünfte registriert worden. Damit sei die Zahl der Attacken gegenüber dem Vorjahr um rund ein Drittel zurückgegangen, heißt es weiter.
"AfD und Union eine Mitverantwortung"
Die Linken-Abgeordnete Ulla Jelpke, die die Anfrage an die Bundesregierung gestellt hatte, gab AfD und Union eine Mitverantwortung für die nach wie vor hohe Zahl von Überfällen. "Mehr als 2000 rechte und rassistische Angriffe gegen Geflüchtete im Jahr 2017 sind Ausdruck einer aggressiven Stimmung im Land, die von der AfD und anderen Gruppierungen der extremen Rechten täglich befördert wird", sagte Jelpke den Funke-Zeitungen. Ermutigt würden die Täter nicht nur durch das Gerede seitens AfD und Pegida von Bürgerkrieg und "Umvolkung", sondern auch durch "die rassistische Stimmungsmache der Unionsparteien". Diese ließen keine Gelegenheit aus, Verschärfungen im Umgang mit Flüchtlingen zu fordern.
se/rb (kna, rtr, afp, dpa)