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Politik

Mehr als tausend Migranten erreichen Süditalien

24. Juli 2022

Die italienische Küstenwache hat fast 700 Migranten aus dem Mittelmeer gerettet - auf einem Fischerboot wurden fünf Leichen gefunden. Mehr als 500 Migranten - meist aus Libyen - erreichten die Insel Lampedusa.

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Italien | Ankunft von Migranten in Messina
Mehr als 400 Flüchtlinge brachte das Rettungsschiff Sea Eye 4 in den sizilianischen Hafen von MessinaBild: Gabriele Maricchiolo/NurPhoto/IMAGO

In Italien sind binnen weniger Stunden mehr als tausend Migranten über den Seeweg angekommen. Sie gingen in mehreren sizilianischen Häfen an Land. Ein Handelsschiff und mehrere Schiffe der italienischen Behörden hätten insgesamt 674 Menschen gerettet, einige davon direkt aus dem Wasser. Auf einem Fischerboot wurden zudem die Leichen von fünf Menschen gefunden. Am späten Samstagabend erreichten zudem 522 Menschen auf 15 Booten aus Tunesien und Libyen die Mittelmeerinsel Lampedusa. 

"Ocean Viking" rettete 87 Menschen

Hunderte weitere aus Seenot gerettete Menschen warten nach Angaben von Hilfsorganisationen darauf, an Land gehen zu können. Die in Berlin ansässige Nichtregierungsorganisation Sea-Watch rettete nach eigenen Angaben bei vier Einsätzen über 400 Menschen, darunter eine hochschwangere Frau und mehrere Kinder. Das Schiff "Ocean Viking" der SOS Méditerranée holte nach Angaben der Besatzung vor der libyschen Küste 87 Menschen von einem "überfüllten Schlauchboot".

Italien | Ankunft von Migranten in Messina
Ankunft der Migranten in Messina auf SizilienBild: Carmelo Imbesi/Zuma/picture alliance

Seit Jahresbeginn sind laut dem Innenministerium in Rom 34.000 Migranten über das Mittelmeer nach Italien gelangt. Im Vorjahr waren es 25.500 Menschen gewesen, im Jahr 2020 waren es rund 10.900. Auf Lampedusa ist italienischen Medien zufolge die für maximal 300 Menschen ausgelegte Erstaufnahmeeinrichtung dramatisch überfüllt. 1200 Menschen befinden sich laut der Nachrichtenagentur Ansa dort.

Fast 1000 Tote seit Jahresbeginn

Das Mittelmeer ist laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) die gefährlichste Flüchtlingsroute der Welt. Schätzungen der IOM zufolge sind seit Jahresbeginn 990 Menschen auf der Überfahrt ums Leben gekommen oder spurlos verschwunden. 

nob/haz (dpa, afp, rtr)