Mehr Menschen mit Migrationshintergrund
1. August 2018Die Zahl der Menschen mit ausländischen Wurzeln hat 2017 in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, lebten im vergangenen Jahr 19,3 Millionen Frauen, Männer und Kinder mit Migrationshintergrund in der Bundesrepublik. Das waren 4,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung lag bei 23,6 Prozent. Eine Person hat einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurde.
Rund 51 Prozent der Bevölkerung mit Migrationshintergrund sind Deutsche, etwa 49 Prozent haben einen ausländischen Pass. Im Jahr 2011 hatte deren Anteil noch bei 42 Prozent gelegen.
Fast drei Millionen mit türkischer Herkunft
Von den 19,3 Millionen Menschen mit ausländischen Wurzeln hatten rund 2,8 Millionen (14 Prozent) eine türkische Herkunft. 2,1 Millionen hatten einen polnischen, 1,4 Millionen einen russischen, 1,2 Millionen einen kasachischen und 0,9 Millionen einen rumänischen Hintergrund.
Die Zahlen beruhen auf dem Mikrozensus - einer Stichprobenerhebung, bei der jedes Jahr rund ein Prozent der Bevölkerung in Deutschland befragt wird. Der Migrationsstatus wurde den Angaben zufolge nur von Menschen in Privathaushalten erfasst, nicht von Bewohnern in Gemeinschaftsunterkünften.
Überwiegend deutsche Sprache
Seit dem Jahr 2017 wird im Mikrozensus auch die vorwiegend im Haushalt gesprochene Sprache erhoben. Von den insgesamt 24 Millionen Mehrpersonenhaushalten in Deutschland wurde in 2,5 Millionen vorwiegend eine ausländische Sprache gesprochen. Am häufigsten waren dies Türkisch, Russisch, Polnisch und Arabisch.
wo/hk (dpa, afp, kna, epd)