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Politik

Militär greift in Myanmar hart durch

6. März 2021

Trotz internationalen Drucks zeigt die Armee in Myanmar weiter Härte. Doch das kann den Protest Hunderttausender Menschen nicht stoppen.

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Myanmar | Proteste gegen Militärputsch
Der traditionelle Drei-Finger-Gruß eines Demonstranten in MandalayBild: AP/picture-alliance

In Yangon (Rangun), der größten Stadt des südostasiatischen Landes, haben Soldaten und Polizisten wieder sogenannte Gummigeschosse, Tränengas und Blendgranaten eingesetzt, um die friedlichen Proteste aufzulösen. Demonstranten versuchten, sich mit Barrikaden aus Ziegelsteinen und Sandsäcken vor der Gewalt zu schützen, wie Augenzeugen berichteten. Auch in Mandalay und Dawei im Süden von Myanmar gab es größere Kundgebungen. Die Protestierenden forderten Demokratie sowie die Freilassung und Wiedereinsetzung der De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi.

Myanmar | Proteste gegen Militärputsch
Mit Tränengas gegen Protestierende in einem Vorort von Yangon (Rangun)Bild: AP/picture-alliance

Auf den Straßen im nördlichen Lashio standen sich junge Demonstranten mit selbstgebauten Schutzschilden und Polizisten gegenüber. In der Stadt Loikaw gingen ebenfalls zahlreiche Menschen auf die Straße. Angaben zu Opfern gibt es bisher nicht. Insgesamt sollen sich an den Protesten laut lokalen Medien und Teilnehmern Hunderttausende Menschen beteiligt haben. 

Nur wenige Stunden zuvor hatte die Sondergesandte der Vereinten Nationen (UN) für Myanmar, Christine Schraner Burgener, die Mitglieder des UN-Sicherheitsrats aufgerufen, rasch Maßnahmen zur Wiedereinführung der Demokratie in dem Land zu ergreifen. Das höchste UN-Gremium hatte sich auf Druck Großbritanniens ein weiteres Mal mit der Lage in Myanmar befasst. "Wie viel mehr können wir dem Militär dort noch erlauben?", fragte die Sondergesandte. Zugleich warnte Schraner Burgener davor, die Militärjunta in Myanmar als rechtmäßig zu akzeptieren.

Myanmar Mandalay | Proteste gegen Militärputsch | Festnahme Demonstrant
Ein Soldat am Mittwoch mit einem Festgenommenen - an dem Tag wurden mindestens 38 Protestierende getötetBild: AFP

Die Sitzung des Weltsicherheitsrats endete ohne eine Einigung auf eine gemeinsame Erklärung. Diplomaten erklärten, es sei unwahrscheinlich, dass das Gremium internationalen Maßnahmen gegen die Junta zustimmen werde. China, eine der fünf Veto-Mächte im Sicherheitsrat, gilt als Haupthindernis für einen Konsens.

Pekings UN-Botschafter Zhang Jun erklärte vor Journalisten, sein Land wünsche in Myanmar keine Instabilität. Die "Botschaften und Maßnahmen der internationalen Gemeinschaft sollten dazu beitragen, dass die Parteien in Myanmar Differenzen überwinden und Probleme lösen", sagte er.

se/kle (rtr, afp, dpa, ap)