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Kinder im Südsudan entführt

21. Februar 2015

Im Bürgerkriegsland Südsudan sind mindestens 89 Schulkinder von einer bewaffneten Gruppe entführt worden. Die Zahl könne aber auch viel höher sein, teilte UNICEF mit. Ihnen droht vermutlich ein schreckliches Schicksal.

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Schulkinder in einer Grundschule im Südsudan (Foto: AFP)
Bild: Getty Images/AFP/McNeish

Die jüngsten der Entführungsopfer - ausnahmslos Jungen - seien 13 Jahre alt, teilte das UN-Kinderhilfswerk UNICEF weiter mit. Es sei unklar, welcher der bewaffneten Gruppen im Land die Täter angehörten. "Mindestens 89 Kinder wurden entführt, die Zahl kann aber auch viel höher sein", erklärte UNICEF.

12.000 Kinder betroffen

Der Vorfall ereignete sich im Norden des Landes in der Stadt Wau Shilluk. Zeugen berichteten, Soldaten seien von Haus zu Haus gegangen und hätten alle, die älter als zwölf Jahren seien, gezwungen mitzukommen. Die Gegend wird von dem regierungstreuen Kriegsherrn Johnson Olony beherrscht.

Die Menchenrechtsorganisation Human Rights Watch warf ihm kürzlich vor, Kinder als Kämpfer zu rekrutieren. Der UNICEF-Leiter im Südsudan, Jonathan Veitch, warnte jetzt, die Kinder würden ihre Familien und ihre Chance auf Schulbildung verlieren und schrecklicher Gewalt ausgesetzt.

Kindersoldat im Süd-Sudan (Foto: rtr)
Laut UN werden im Südsudan mindestens 12.000 Kinder zum Waffendienst gezwungenBild: Reuters/Migiro

Im Südsudan, der sich im Jahr 2011 vom Sudan löste, herrscht Bürgerkrieg, seit im Dezember 2013 der lange schwelende Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem früheren Stellvertreter Riek Machar eskalierte. Verschärft wird der Konflikt dadurch, dass die Kontrahenten unterschiedlichen Volksgruppen angehören.

Beide Seiten zwingen immer wieder Minderjährige in ihre Reihen, die dann als Kindersoldaten kämpfen müssen. Nach Schätzungen von UNICEF sind mindestens 12.000 Kinder betroffen.

Mittlerweile sind rund 20 bewaffnete Gruppen in den Konflikt involviert. Ausgehandelte Waffenruhen werden immer wieder gebrochen. Seit dem Beginn des Bürgerkriegs in dem jüngsten Staat der Erde wurden zehntausende Menschen getötet und hunderttausende vertrieben. Aktivisten werfen der Regierung eine massive Behinderung der Medien vor.

pg/se (afp, rtre)