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Mit neuem Trainer aus der Krise?

Olivia Gerstenberger24. April 2014

Erst Hamburg, dann Stuttgart, nun versucht es auch Nürnberg - am drittletzten Spieltag der Bundesligasaison sollen mit einem "neuen" Trainer endlich wieder Punkte her. Das geht aber nicht immer gut.

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Roger Prinzen leitet das Training. (Foto: David Ebener/dpa pixel)
Bild: picture-alliance/dpa

Drei Spieltage vor Schluss wird es immer ernster im Abstiegskampf. Neun Punkte sind noch zu vergeben, die letzten drei Mannschaften haben den Kontakt zum rettenden Ufer schon fast verloren. Auf diesem 15. Platz steht momentan der VfB Stuttgart mit vier Punkten Vorsprung auf den Hamburger SV. Bei einem Sieg in Hannover am Freitagabend könnte der VfB den Abstand noch vergrößern.

Im letzten Saisondrittel ist es anscheinend das Mittel der Wahl geworden, auf einen neuen Trainer zu setzen. Drei der vier Trainerwechsel fanden bei Vereinen in der Abstiegszone statt, nur Bayer Leverkusen, das sich mit seinem neuen "alten" Trainer Sascha Lewandowski am Wochenende mit Borussia Dortmund misst, geht es um höhere Ziele. Immerhin: Unter Lewandowski hat Leverkusen den Abwärtstrend gestoppt.

Der VfB hatte sich am 25. Spieltag von seinem Trainer Thomas Schneider getrennt. Damals stand der Verein auf dem direkten Abstiegsplatz 17. Der neue Trainer Huub Stevens führte die Schwaben in sieben Spielen mit drei Siegen, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen auf Rang 15. Er war offenbar eine gute Wahl - momentan sieht es so aus, als könnte es für den VfB noch einmal gut gehen.

Slomka kassierte fünf Niederlagen in zehn Spielen

Anders in Hamburg: Auch dort verlor man die Nerven, sogar noch früher als in Stuttgart: Bereits am 22. Spieltag hatte Bert van Marweijk seinen Stuhl räumen müssen - damals lag der HSV wie heute auf Relegationsplatz 16, allerdings punktgleich mit dem 15. Stuttgart. Marweijk-Nachfolger Mirko Slomka war jedoch glückloser als VfB-Mann Stevens: Er holte in zehn Spielen drei Siege, zwei Unentschieden und musste fünf Niederlagen einstecken.

Trainer Mirko Slomka gestikuliert am Spielfeldrand. (Foto: Marcus Brandt/dpa)
Hat sich auf eine schwierige Mission eingelassen: Mirko Slomka (r.) beim Hamburger SVBild: picture-alliance/dpa

Zu guter Letzt hat sich nun auch der 1. FC Nürnberg nach acht Niederlagen aus den letzten neun Spielen von seinem Trainer Gertjan Verbeek getrennt und den Interimscoach Roger Prinzen installiert. Der will wieder die "richtige Balance" finden aus "Aggressivität nach vorne und einer guten Defensive." Das sei der erste Auftrag, den er für sich als Trainer sehe. Verbeek war mit seiner Vorstellung von Offensivfußball gescheitert, kurz vor knapp zog der "Club" die Notbremse, die ein wenig wie der berühmte letzte Strohhalm wirkt. Und Prinzen greift auch gleich zu "Feuerwehr-Maßnahmen": Vor der schweren Aufgabe beim Tabellen-Siebten Mainz 05 berief er ein Kurz-Trainingslager ein und beschwor dort das neue "Wir-Gefühl" - ganz im Sinne von FCN-Manager Martin Bader, der die Trainerentlassung so begründete: "Wir sind der Überzeugung, dass wir mit dieser Entscheidung noch einmal etwas freisetzen können."

Trainer Roger Prinzen (FCN): Mischung macht's

Nur Eintracht Braunschweig, das sich zuletzt tapfer gegen den deutschen Meister FC Bayern München stemmte und trotzdem verlor, bleibt seinem Trainer Torsten Lieberknecht treu. In einem sind sich die drei Abstiegskandidaten einig: Sie setzten allesamt auf die Wirkung des Teamgeistes und fuhren vor dem 32. Spieltag in ein kurzes Trainingslager. "Wir haben uns dazu entschlossen, um uns als Mannschaft vor den letzten drei Endspielen einzuschwören und uns in Ruhe auf die anstehenden Aufgaben vorzubereiten", sagte Braunschweigs Sportlicher Leiter Marc Arnold vor dem Spiel bei Hertha BSC. "Wir wollen zusammen sein, um am Samstag gemeinsam den Bundesliga-Spieltag zu verfolgen", erklärte Slomka, dessen Mannschaft erst am Sonntag beim FC Augsburg antreten muss.

Spitzenspiel auf Schalke

Ebenfalls am Sonntag kommt es im Kampf um die Europapokalplätze zum Duell zwischen Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach, das seit 22 Jahren kein Auswärtsspiel in Gelsenkirchen mehr gewonnen hat. Werder Bremen hofft im Auswärtsspiel beim FC Bayern auf den letzten zum Klassenerhalt benötigten Punkt. Frankfurt, das auswärts bei Hoffenheim antritt, braucht noch zwei, ebenso wie Freiburg, das beim VfL Wolfsburg spielt. Für die "Wölfe" geht es allerdings im Fernduell mit Bayer Leverkusen noch um die Champions-League-Qualifikation.