Traditionell - und hochmodern: die 17 Millionen Metropole Istanbul - ein Schmelztiegel zwischen Orient und Okzident. Die vibrierende Stadt am Bosporus macht immer mehr auch als Mode-Mekka von sich reden. Die Fashionszene rückt international in den Fokus. Kreativ, experimentierfreudig, mit eigener Handschrift stürmen türkische Label die Laufstege der Welt. Tief verwurzelt in der Handwerkstradition der Türkei, gehört die Textilindustrie schon lange zu den größten Wirtschaftszweigen des Landes.
Ein Exportschlager! Die Fashion Week Istanbul zeigt ab dem 12.Oktober, wie vielfältig, kreativ und innovativ die junge Designszene ist: mythologische Symbole treffen auf Hightech, anatolische Handwerkskunst auf Haute Couture.
Kollektionen voller Stolz auf Tradition und die eigene Geschichte - auf die einstige Größe und den Glanz des osmanischen Reichs.
Neben Haute Couture, macht vor allem türkische Streetwear international Furore: sportlich, lässig. Mode, die sich schnell über Soziale Medien verbreitet.
Aber auch dieser Markt wächst immens: "Modest Fashion". Türkische Haute Couture Designer bedienen vermehrt die gestiegene Nachfrage nach Mode, die die Regeln des konservativen Islam befolgt. Weibliche Körperformen werden verhüllt, das Haar mit Kopftuch oder Turban bedeckt. Ein millionenschwerer Markt: Für Touristen und Kaufwillige aus dem Nahen Osten ist Istanbul ein Mode-Ort, dem sie sich verbunden fühlen - mehr noch als Paris oder New York. Von diesem Sog profitiert die gesamte, türkische Designszene. Die Türkei gehört zu den sechs größten Textillieferanten der Welt. Doch die Schattenseiten sind offensichtlich: Sie ist ein großer Klima-Killer. Deshalb rücken Designer Nachhaltigkeit immer mehr in den Vordergrund. Und einige entwickeln sogar ihre Materialen völlig neu: verwenden veganes Leder, gemacht aus Bakterien. Kultur.21 stellt die innovativsten türkischen Designer und Designerinnen vor: spannende Facetten einer rasant wachsenden Modeszene.