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Monster-Wintersturm im Osten der USA

23. Januar 2016

Solche Schneemassen, wie sie jetzt für Washington erwartet werden, wird die US-Haupstadt vermutlich nie zuvor gesehen haben. Zehntausende sitzen nach Hamsterkäufen im Dunkeln. Der Blizzard ist auch eine tödliche Gefahr.

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Schneeräumfahrzeug in Washington (Foto: Getty Images/AFP/M. Antonov)
Schnee macht Arbeit: Räumfahrzeuge in WashingtonBild: Getty Images/AFP/M. Antonov

Ein Rekord-Blizzard legt die US-Ostküste lahm - ein Gebiet, in dem fast jeder vierte Amerikaner lebt. Für mindestens acht Menschen war der Wintersturm bisher tödlich. Sie starben bei Autounfällen in den Bundesstaaten Arkansas, Tennessee und Kentucky, wie die Polizei mitteilte. Zehntausende sind ohne Strom. Auch mehrere tausend Flüge wurden abgesagt. Die Behörden rechnen grob geschätzt mit einem Schaden in Höhe von einer Milliarde US-Dollar, umgerechnet 930 Millionen Euro.

Der Blizzard bewegt sich die Ostküste hoch. In der Hauptstadt Washington dürfte er für einen weißen Rekord sorgen: bis zu 90 Zentimeter Neuschnee. Solche Massen hat man dort noch nie erlebt. Sogar die U-Bahn hat bis Sonntag ihren Betrieb eingestellt. Die Metropolen New York und Philadelphia, ebenfalls an der Ostküste gelegen, rechnen immerhin mit 46 Zentimeter Neuschnee.

Für mehr als 85 Millionen Menschen in mindestens 20 Bundesstaaten gelten Wetterwarnungen. Viele haben sich in Hamsterkäufen mit Lebensmitteln eingedeckt, um die Zeit zu überstehen. Bereits von Freitagnachmittag an sollte man laut offizieller Empfehlung nur noch im Notfall vor die Tür. US-Präsident Barack Obama hat für die kommenden Tage jedenfalls keine Reisen geplant. "Meine Vermutung ist, dass er angenehm warm im Weißen Haus bleiben wird", sagte sein Sprecher Josh Earnest.

Streufahrzeug in Washington (Foto: Reuters)
Ob diese Schaufel reichen wird?Bild: Reuters/J.Ernst

Doch auch in den eigenen vier Wänden könnte es für viele Menschen ungemütlich werden: Wegen des schweren Schnees auf den meist oberirdisch verlaufenden Stromleitungen werden weitere Ausfälle in der Energieversorgung befürchtet, so wie in Virginia, wo Zehntausende im Dunkeln saßen.

Insgesamt 24 bis 36 Stunden soll der Monster-Blizzard dauern, den die Washington Post "Snowzilla" titulierte. Danach wechselt das Wetter nach aktuellen Berechnungen wieder in die Komfortzone. Für Sonntag wurde strahlender Sonnenschein bei Minusgraden vorhergesagt: ideales Wetter für Wintersportler, Familien und Ausflügler.

jj/wl (dpa, afp, rtr)