Zverev scheitert bei den US Open
1. September 2016Schon nach dem vierten Tag ist im Männerwettbewerb der US Open kein deutscher Spieler mehr dabei. Mit Alexander Zverev musste auch der letzte deutsche Teilnehmer passen. Der 19-Jährige verlor überraschend und nach einer insgesamt schwachen Leistung gegen den Briten Daniel Evans mit 4:6, 4:6, 7:5 und 2:6. Damit findet erstmals seit 2010 die dritte Runde der US Open ohne einen männlichen Teilnehmer aus Deutschland statt.
Tennis-Olympiasieger Andy Murray ist dagegen souverän in die dritte Runde eingezogen. Der an Position zwei gesetzte Schotte gewann unter dem wegen starker Regenfälle geschlossenen Dach im Arthur-Ashe-Stadium von New York gegen Marcel Granollers aus Spanien klar mit 6:4, 6:1 und 6:4.
"Es ist nicht einfach, bei der Geräuschkulisse unter dem Dach zu spielen, man hört kaum die Bälle", sagte Murray und spielte dabei auf das prasselnde Geräusch der Regentropfen an. "Aber wir können alle glücklich sein, das Dach zu haben. Sonst hätten wir heute überhaupt kein Tennis spielen können."
Die 150 Millionen US-Dollar teure Konstruktion über dem 23.771 Plätze großen Stadion war knapp vier Wochen vor Turnierbeginn offiziell eingeweiht worden. Bis 2018 soll auch die zweitgrößte Arena, der Louis Armstrong Court, ein Dach bekommen.
Venus Williams eine Nummer zu groß für Görges
Nachdem Murray sein Siegerinterview beendet hatte, durfte die deutsche Fed-Cup-Spielerin Julia Görges den Centre Court betreten. Allerdings gehörte ihr Auftritt dort nicht zu den besten ihrer Karriere. Görges scheiterte deutlich an Altmeisterin Venus Williams aus den USA und schied in der zweiten Runde aus. Die Weltranglisten-64. unterlag der 36-Jährigen Williams nach nur 78 Minuten mit 2:6 und 3:6.
Williams bestreitet bei den US Open das 72. Grand-Slam-Turnier ihrer langen Karriere - keine Spielerin in der Geschichte des Profitennis hat mehr Majors absolviert. Zudem ist diese Saison Williams' beste seit Jahren. In Wimbledon hatte sie erst im Halbfinale gegen Angelique Kerber verloren. Die Autoimmunerkrankung Sjögren-Syndrom, die Williams jahrelang beeinträchtigt hatte, hat sie dank der Umstellung ihrer Ernährung mittlerweile besser im Griff.
Ähnlich souverän wie Venus Williams präsentierte sich ihre Schwester, die Weltranglisten-Erste Serena Williams. Die 34-Jährige entschied das amerikanische Duell mit Vania King mit 6:3 und 6:3 für sich.
Laura Siegemund gewinnt trotz Erkältung
Während es für Serena und Venus Williams hervorragend lief, sieht die Bilanz auf deutscher Seite durchwachsen aus: Nach Julia Görges scheiterte auch Annika Beck bei den US Open in der zweiten Runde. Die 22-Jährige unterlag der russischen Wimbledon-Halbfinalistin Jelena Wesnina 2:6 und 1:6.
Eine Runde weiter kam dagegen Laura Siegemund. Trotz einer Erkältung setzte sie sich gegen die US-Amerikanerin Nicole Gibbs mit 6:3 und 7:5 durch. Von ursprünglich zehn deutschen Spielerinnen im Hauptfeld von Flushing Meadows ist nach vier Turniertagen damit nur das Trio Kerber, Siegemund, Witthöft übrig geblieben.
asz/haz/ml (dpa, sid)