Mutmaßliches Sex-Opfer verklagt Trump
18. Januar 2017Ihre Mandantin Summer Zervos (Artikelbild) sei Opfer "unerwünschter Annäherungen" Trumps geworden, sagte Rechtsanwältin Gloria Allred bei der Pressekonferenz in Los Angeles, drei Tage vor der Amtseinführung des 45. US-Präsidenten. Zudem gehe Zervos wegen Ausnutzung einer "emotionalen Notlage" gegen Trump vor. Der Immobilienmilliardär habe später die Vorwürfe abgestritten und behauptet, er habe "Zervos niemals in sein Hotelzimmer eingeladen" und dass die "Vorfälle niemals stattgefunden" hätten. Trump habe seine Machtposition ausgenutzt, um "Zervos und andere Frauen zu verunglimpfen" und ihnen "vorsätzlich zu schaden".
Die 42-jährige Zervos erklärte, sie habe bei einer Pressekonferenz vor rund zwei Monaten Trump aufgefordert, seine Behauptungen zurückzunehmen. Das habe er nicht getan und ihr damit keine andere Wahl gelassen, als ihren Ruf auf diese Weise wieder herzustellen. Sie sei aber "ohne finanzielle Entschädigung sofort bereit, ihre Klage zurückzuziehen, wenn er seine falschen Erklärungen zurücknimmt". Mit der Klage ist die Forderung einer Entschädigungszahlung in unbekannter Höhe für "emotionale Schäden und wirtschaftliche Verluste" verknüpft.
Zervos, eine frühere Kandidatin in Trumps Fernsehshow "The Apprentice", hatte Trump vor seiner Wahl zum US-Präsidenten vorgeworfen, sie 2007 bei einem Treffen in einem Hotel in Beverly Hills sexuell bedrängt zu haben. Bei dem Gespräch, bei dem es eigentlich um einen Job für sie gehen sollte, habe Trump sich gegen ihren Willen an sie gedrückt und ihre Brust angefasst. Zudem habe er sie gegen ihren Willen auf den Mund geküsst. Trump hatte die Vorwürfe und ähnliche Schilderungen mehrerer anderer Frauen als "Lügen" zurückgewiesen.
Die Frauen waren im Oktober an die Öffentlichkeit gegangen, nachdem ein Video von 2005 mit sexistischen Äußerungen Trumps veröffentlicht worden war. Der ehemalige Reality-TV-Star prahlt darin damit, dass er sich erlauben könne, Frauen ohne Umschweife zu küssen und ihnen zwischen die Beine zu fassen. Trump entschuldigte sich für die Äußerungen, tat sie aber als "Umkleidekabinen-Gespräch" ab.
qu/rk (afp, dpa, rtre)