Nadal muss verletzt aufgeben
8. September 2018Als irrsinniger Kämpfer ist Rafael Nadal im Tenniszirkus bekannt. Aufgeben? - nur wenn es anders nicht geht, ist sein Motto. Diesen Wesenszug erlebten auch die Zuschauer in New York im Halbfinale am Freitag. Der erste Satz zwischen dem Spanier und seinem Gegner Juan Martin del Potro war noch denkbar knapp. Der Argentinier behielt erst im Tiebreak die Oberhand. Doch Nadal hatte Probleme mit seinem rechten Knie, wurde vom Physiotherapeuten mit einem Tapeverband versorgt, den er wenig später selbst wieder entfernte. Möglicherweise eine Folge des Marathonmatches gegen Dominic Thiem im Viertelfinale, das fast fünf Stunden dauerte.
Mitte des zweiten Satzes sprach er dann in einem gepfefferten Austausch mit dem Oberschiedsrichter zum ersten Mal von einer möglichen Aufgabe. Doch erst nachdem auch der zweite Durchgang mit 2:6 verloren war und bei jedem Ballwechsel klarer wurde, wie eingeschränkt seine Bewegungen waren, gab er schließlich auf und gratulierte del Potro, der damit ins Finale einzieht. "Das ist nicht die beste Art, ein Match zu gewinnen. Rafa ist der größte Kämpfer in unserem Sport, ihn so leiden zu sehen wie heute, tut weh", sagte del Potro. Nadal erklärte: "Ich hasse es, aufzugeben, aber am Ende wurden die Schmerzen zu groß."
Der Argentinier hofft nun weiter auf seinen zweiten Grand-Slam-Titel. 2009 hatte er ebenfalls in New York triumphiert. Im Endspiel trifft er nun auf den Serben Novak Djokovic. Der setzte sich in seinem Halbfinale deutlich gegen den Japaner Kei Nishikori mit 6:3, 6:4, 6:2 durch. Nishikori spielte zu fehleranfällig und war in weiten Teilen der Partie dem großen Druck von Djokovic nicht gewachsen.
jk/bru/ml (sid, dpa)