Nahles geht gegen Kritiker in die Offensive
3. November 2018Sie führe die SPD mit all ihrer "Kraft, Leidenschaft und Zuversicht", sagte Nahles der "Süddeutschen Zeitung" (SZ). "Wenn jemand meint, es schneller oder besser zu können, soll er sich melden."
Nach den jüngsten Wahlschlappen der SPD in Bayern und Hessen ist in der Partei der Streit über den Fortbestand der großen Koalition wieder voll entbrannt. Im Lager der sogenannten Groko-Gegner wird nicht nur offen für das rasche Ende von Schwarz-Rot im Bund geworben. Es mehren sich auch die Stimmen derer, die einen Neuanfang an der Parteispitze verlangen. So hat sich auch der Vorsitzende der SPD-Jugendorganisation Jusos, Kevin Kühnert, dafür ausgesprochen, den für Ende 2019 geplanten SPD-Parteitag samt Wahlen vorzuziehen.
"Extrem sportlich"
Bei einer zweitägigen Klausur, die am Sonntag beginnt, will Nahles den Vorstoß abwehren. "Ich möchte wissen, was es bringen soll, wenn man einen Parteitag vorzieht oder das Personal austauscht. Ich möchte auch, dass die Motive und Anliegen der Leute offen auf den Tisch gepackt werden. Das ist es, worum ich bitte", sagte Nahles der SZ.
Nahles möchte am bisherigen Fahrplan der Sozialdemokraten festhalten. "Vom Neuanfang in der großen Koalition bis zur inhaltlichen Erneuerung der SPD unter Beteiligung der Parteimitglieder - da ist der Zeitpunkt für den Parteitag Ende 2019 schon extrem sportlich", meinte die SPD-Chefin. "Wir brauchen die Zeit bis ins nächste Jahr, wenn wir es richtig machen wollen. Jetzt kopflos alles umzuwerfen, ist Blödsinn."
wa/haz (rtr, afp, dpa, sz)