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Politik

NASA setzt auf Tourismus im All

8. Juni 2019

"Urlaub" für Superreiche: In der Internationalen Raumstation ISS sollen ab nächstem Jahr regelmäßig private Gäste beherbergt werden. Auch hofft die US-Behörde NASA auf reges Interesse der Wirtschaft.

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International Space Station - ISS
Bild: NASA

"Die NASA öffnet die Internationale Raumstation für kommerzielle Möglichkeiten und vermarktet diese, wie wir es noch nie zuvor gemacht haben", sagte der Finanzchef der US-Raumfahrtbehörde, Jeff DeWit. So dürften jährlich rund ein Dutzend Touristen an Bord der ISS ihre Ferien verbringen.

Man wolle bis zu "zwei kurze Missionen pro Jahr für Privat-Astronauten" genehmigen, ergänzte die zuständige NASA-Vertreterin Robyn Gatens. Deren Aufenthalte auf der ISS könnten bis zu 30 Tage dauern.

Ganz schön teuer!

Ein solcher Trip zur ISS wird allerdings äußerst kostspielig: Hin- und Rückflug sollen mehr als 50 Millionen Dollar kosten. Für das Leben an Bord der Raumstation müssen außerdem weitere rund 35.000 Dollar täglich berappt werden. In dem Preis seien Lebensmittel, Wasser und die lebenserhaltenden Systeme inbegriffen, heißt es. Internet kostet jedoch extra - nämlich 50 Dollar pro Gigabyte.

Die genauen Preise werden von den Raumfahrt-Unternehmen festgelegt, mit denen die NASA zusammenarbeiten will. SpaceX und Boeing sollen die privaten Crews zur ISS rund 400 Kilometer über der Erde bringen - und wieder nach Hause fliegen. Sie werden auch dafür verantwortlich sein, dass die Besatzungen die medizinischen Voraussetzungen und Trainingsstandards für einen Aufenthalt auf der ISS einhalten.

Milionär Dennis Tito Weltraum ISS
Immerhin sieben Weltraum-Touristen gab es schon: Erster war 2001 der amerikanische Multimillionär Dennis TitoBild: picture-alliance/dpa

Start-Ups am Start?

Als Zielgruppe sieht die NASA nicht nur Superreiche, sondern auch die Privatwirtschaft an. So könnten Firmen ihre Produkte in der Schwerelosigkeit testen oder dort Werbefilme drehen. 

Die Einnahmen sollen nach Angaben der NASA in die geplante Mondmission 2024 fließen, bei der das erste Mal eine Frau auf dem Erdtrabanten landen soll. US-Präsident Donald Trump reagierte mit einem kritischen Tweet auf die Pläne. 

"Für all das Geld, das wir ausgeben, sollte die NASA nicht darüber reden zum Mond zu fliegen - das haben wir schon vor 50 Jahren gemacht." Stattdessen solle sich die Behörde auf "größere Dinge" wie den Mars, die Verteidigung oder die Wissenschaft konzentrieren.

wa/pgr (dpa, afp)