Niederlande fügen DFB-Team heftige Pleite zu
13. Oktober 2018Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat in der Nations League ihr Auswärtsspiel in den Niederlanden mit 0:3 (0:1) verloren. Abwehrchef Virgil van Dijk in der 30. Minute, Memphis Depay (86.) und Georginio Wijnaldum (90.+3) erzielten am Samstag vor rund 50.000 Zuschauern in der Johan-Cruyff-Arena in Amsterdam die Tore für den Gastgeber, der sowohl den höchsten Sieg überhaupt, als auch den ersten gegen eine DFB-Auswahl nach 16 Jahren feiern konnte.
Dabei hatte Deutschland nach einer Viertelstunde die Partie scheinbar im Griff. In der 15. Minute hatte Timo Werner die erste gute Gelegenheit für die Gäste, bei denen der starke Joshua Kimmich im Gegensatz zu seiner Rolle bei Bayern München erneut vor der Viererkette agierte. Drei Minuten später fand Thomas Müller in Oranje-Torwart Jasper Cillessen seinen Meister. Kurz darauf war der Keeper des FC Barcelona auch bei einem weniger gefährlichen Schuss von Debütant Mark Uth zur Stelle.
Rückstand reißt Löw-Team aus dem Konzept
Doch dann erwischte Van Dijk die Gäste mit seinem Führungstreffer kalt und brachte die Löw-Elf damit nachhaltig aus dem Konzept. Müde wirkende und am Ende hoch stehende Deutsche wurden in der Schlussphase dann von spritziger wirkenden Niederländern zweimal eiskalt ausgekontert.
"Wir haben 0:3 verloren, obwohl wir das Spiel eigentlich gewinnen müssen. Wir hatten viel Pech, es lag an keinem bestimmten Spieler. Jetzt stehen wir hier mit einem 0:3 und werden auf jeden Fall auf die Fresse kriegen, dabei können wir uns nicht viel vorwerfen", sagte Mats Hummels nach dem Spiel am ZDF-Mikrofon. Kapitän Manuel Neuer sah den Schlüssel für die Pleite ebenfalls in der Chancenverwertung: "Wir haben zu wenig aus unseren Möglichkeiten gemacht, dabei hätten wir die Chancen zur Führung gehabt. Am Ende haben wir sehr offen gestanden und natürlich auch Fehler gemacht."
Abstieg aus Nations League droht
Das Team von Bundestrainer Joachim Löw steht nun in der dritten seiner vier Nations-League-Begegnungen am Dienstag in Paris gegen Weltmeister Frankreich unter Siegzwang. Nach der deutlichen aber möglicherweise vermeidbaren Niederlage gegen die Niederlande dürfte auch der Druck auf den Bundestrainer wieder steigen. Nach dem blamablen WM-Aus hatte Deutschland im ersten Spiel des neu geschaffenen Wettbewerbes gegen die Franzosen in München ein Unentschieden erkämpft und Hoffnungen auf einen erfolgreichen Neuanfang geweckt.
Sollte der deutschen Mannschaft am Dienstag in St. Denis gegen Weltmeister Frankreich nicht ihr erster Sieg im Wettbewerb gelingen, droht der Abstieg in die B-Gruppe, was nach dem WM-Desaster der nächste Tiefpunkt für den deutschen Fußball wäre und Konsequenzen nach sich ziehen könnte. Um in Paris zu punkten, muss sich die deutsche Mannschaft gewaltig steigern.
dvo/sw (dpa/sid)