Niederlande und Italien mit Zittersiegen
10. Oktober 2014Auch dank Klaas Jan Huntelaar hat der WM-Dritte Niederlande in der EM-Qualifikationsgruppe A eine Blamage gegen den krassen Außenseiter Kasachstan verhindert. Der Schalker traf beim glücklichen 3:1 (0:1) in Amsterdam kurz nach seiner Einwechslung erst in der 61. Minute zum Ausgleich. Wenig später erzielten der Ex-Schalker Ibrahim Afellay (82. Minute) und Robin van Persie (89./Foulelfmeter) die Siegtreffer für das Team des neuen Nationaltrainers Guus Hiddink. Nach der Roten Karte gegen Bauyrschan Dscholtschiew (64.) spielten die Niederlande fast 30 Minuten in Überzahl und drehten noch die Partie. Renat Abdulin (17.) vom kasachischen Erstligisten FK Atyrau hatte die Gäste zunächst in Führung geschossen. Arjen Robben vom deutschen Rekordmeister Bayern München stand in der Startelf der Niederländer.
Ganz ohne Punkte in dieser Gruppe steht dagegen die Türkei nach dem 1:2 (1:1) in Istanbul gegen Tschechien da. Im dritten Gruppenspiel erkämpfte sich Island ein 3:0 (0:0) in Lettland. HSV-Profi Artjoms Rudnevs musste beim Verlierer mit Gelb-Rot vom Platz. Die Tschechen haben damit ebenso wie der überraschende Tabellenführer Island sechs Punkte auf dem Konto, drei mehr als die Niederlande.
De Bruyne trifft doppelt für Belgien
Angeführt von Bundesliga-Profi Kevin de Bruyne ist WM-Viertelfinalist Belgien in der Gruppe B mit einem deutlichen Sieg in die Qualifikation gestartet. Der 23-Jährige vom VfL Wolfsburg erzielte beim 6:0 (3:0) der "Roten Teufel" gegen Andorra in der 31. (Foulelfmeter) und 34. Minute einen Doppelpack. Die weiteren Tore im ausverkauften König-Baudouin-Stadion erzielten Nacer Chadli (38.), Divock Origi (59.) und Dries Mertens (65./68.).
Bosnien-Herzegowina erkämpfte in Wales ein torloses Unentschieden. Israel setzte sich im dritten Spiel dieser Gruppe mit 2:1 (2:0) auf Zypern durch.
Italien mit Mühe gegen Aserbaidschan
Italien gewann mit seinem neuen Nationaltrainer Antonio Conte auch das zweite Spiel der EM-Qualifikationsgruppe H. Beim 2:1 (1:0) gegen das von Berti Vogts trainierte Aserbaidschan hatte der viermalige Weltmeister in Palermo allerdings mehr Mühe als gedacht. Mann des Spiels war Giorgio Chiellini, der bei der WM in Brasilien als "Beißopfer" von Uruguays Luis Suarez berühmt geworden war. Der Innenverteidiger traf zunächst in der 44. Minute per Kopf für die "Squadra Azzurra", die in Brasilien bereits nach der Vorrunde ausgeschieden war. In der 76. Minute sorgte er mit einem Eigentor für den überraschenden Ausgleich für Aserbaidschan, um dann sechs Minuten später selbst mit seinem zweiten Tor den Siegtreffer für Italien zu erzielen. Stürmer Ciro Immobile von Borussia Dortmund stand in der Startelf der Italiener.
Mit vier Bundesliga-Profis feierte Norwegen seinen ersten Sieg in der Qualifikation. Auf Malta setzten sich die Skandinavier souverän mit 3:0 (2:0) durch. In der Startelf standen dagegen Havard Nordtveit (Borussia Mönchengladbach), Per Ciljan Skjelbred (Hertha BSC) und Tarik Elyounoussi (1899 Hoffenheim). Havard Nielsen (Eintracht Braunschweig) wurde nach der Pause eingewechselt. Für die Tore der Norweger sorgten Mats Möller Dähli (22.) und der Ex-Gladbacher Joshua King (26./49.).
Unterdessen sorgte der Wolfsburger Ivica Olic (36.) mit seinem Treffer in der 36. Minute für den 1:0 (1:0)-Sieg der Kroaten in Bulgarien. Kroatien hat damit genau wie die Italiener sechs Punkte gesammelt.
ck/kd (sid,dpa)
Die EM-Qualifikationsspiele vom Freitag im Überblick:
Gruppe A:
Lettland - Island 0:3 (0:0)
Niederlande - Kasachstan 3:1 (0:1)
Türkei - Tschechien 1:2 (1:1)
Gruppe B:
Belgien - Andorra 6:0 (3:0)
Zypern - Israel 1:2 (0:2)
Wales - Bosnien-Herzegowina 0:0
Gruppe H:
Bulgarien - Kroatien 0:1 (0:1)
Italien - Aserbaidschan 2:1 (1:0)
Malta - Norwegen 0:3 (0:2)