Nordkorea feuert wieder Rakete ab
25. September 2022Die Testrakete von mutmaßlich kurzer Reichweite sei nach dem Abschuss im Westen Nordkoreas etwa 600 Kilometer weit in Richtung offenes Meer geflogen, teilte der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte mit. Sie stürzte demnach vor der Ostküste des Landes ins Meer.
Südkoreas Militär wirft dem weithin abgeschotteten Nachbarland provokatives Verhalten vor. UN-Resolutionen verbieten Nordkorea die Erprobung jeglicher Art von ballistischen Raketen, die je nach Bauart auch einen oder mehrere Atomsprengköpfe tragen können.
Atomwaffenprogramm: Harte Sanktionen gegen Nordkorea
Südkorea befürchtet, dass Nordkorea demnächst auch wieder eine U-Boot-gestützte ballistische Rakete testen könnte. Die Führung in Seoul und die USA befürchten zudem seit längerem, Nordkorea könnte jederzeit auch einen neuen Atomversuch vornehmen. Das Land ist wegen seines Atomwaffenprogramms harten internationalen Sanktionen unterworfen. Der jüngste Raketentest erfolgte vor geplanten Marineübungen der USA und Südkoreas vor der koreanischen Halbinsel.
Am Freitag hatte der atomar angetriebene Flugzeugträger "USS Ronald Reagan" in der südkoreanischen Küstenstadt Busan angelegt, um am Seemanöver teilzunehmen. Das Manöver soll auch als Abschreckung gegen Nordkorea dienen. Nordkorea fühlt sich durch die gemeinsamen Militärübungen der USA mit ihrem Bündnispartner Südkorea provoziert.
US-Vizepräsidentin Harris reist nach Seoul
Der Streit um das nordkoreanische Atomprogramm zählt zu den gefährlichsten Konflikten weltweit. Der Konflikt wird deshalb auch ein Schwerpunkt der geplanten Gespräche von US-Vizepräsidentin Kamala Harris sein, die am nächsten Donnerstag in Südkorea erwartet wird. Dort trifft sie unter anderem Präsident Yoon.
Washington ist Seouls wichtigster militärischer Verbündeter. Rund 28.500 US-Soldaten sind in Südkorea stationiert. Die beiden Länder haben viele gemeinsame Manöver absolviert. Während die USA und Südkorea auf deren defensivem Charakter beharren, sieht Nordkorea darin eine Übung für eine Invasion.
Nordkorea schließt atomare Abrüstung aus
Pjöngjang hat seit Jahresbeginn so viele Waffensysteme getestet wie nie zuvor. Am 9. September machte das autoritär geführte Land ein Gesetz öffentlich, das einen atomaren Präventivschlag für zulässig erklärt. Pjöngjang schloss zudem eine atomare Abrüstung des Landes aus.
nob/sti (dpa, rtr)