Nordkorea feuert wieder Raketen ab
13. Juli 2014Das international isolierte Regime in Pjöngjang habe mit dem Test auf die am Mittwoch beginnenden Manöver der südkoreanischen und US-Marine reagiert, so die Einschätzung der südkoreanischen Regierung. Grund für diese Bewertung: Nordkorea hatte erst am Vortag die Manöver, an denen auch der US-Flugzeugträger "Washington" teilnimmt, als Provokation scharf verurteilt. Mit dem Abschuss verstößt Pjöngjang gegen die UN-Resolutionen, die ihm den Test ballistischer Raketen verbieten. Es war bereits der fünfte Raketentest in etwas mehr als zwei Wochen.
Differenzen auch mit China
Ende Juni hatte die kommunistische Führung des Nordens unmittelbar vor dem Besuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Südkorea zwei Kurzstreckenraketen getestet. Experten zufolge demonstrierte Pjöngjang damit seinen Ärger darüber, dass Xi erst den Süden und dann den Norden besuchte.
China ist der wichtigste Verbündete des abgeschotteten kommunistischen Nordens. Es gibt ein seit 50 Jahren bestehendes Freundschaftsabkommen, doch mehrten sich zuletzt die Anzeichen, dass Peking auf Distanz zu Pjöngjang geht und gleichzeitig die Beziehungen mit Südkorea intensiviert.
In den zurückliegenden zwei Jahrzehnten ist Südkorea zum drittgrößten Handelspartner Chinas aufgestiegen. Umgekehrt ist der große Nachbar Seouls größter Handelspartner. Rund 230 Milliarden US-Dollar setzen beide Staaten im gegenseitigen Handel um, wobei Seoul einen Bilanzüberschuss von rund 60 Milliarden Dollar erzielte.
Aufruf zur Ernsthaftigkeit
Nordkorea dagegen scheint zunehmend ins Abseits zu geraten, auch durch immer wieder neue Kehrtwendungen: So hatte Nordkoreas Diktator Kim Jong Un Anfang des Monats nur wenige Tage nach dem Abschuss mehrerer Raketen ein Ende der Provokationen angeboten. Südkoreas Präsidentin Park Geun-Hye hatte diesen Vorschlag als "unsinnig" zurückgewiesen und "Ernsthaftigkeit" gefordert. Nordkorea solle endlich sein Atomwaffenprogramm beenden.
haz/re (rtr, afp, dap)